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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 621
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der Gemarkung besteht in Rebgelände, welches dieses Jahr, nachdem auch
die vergangenen Jahre schlechte Herbste ergeben haben, ein kaum nennenswertes
Erträgnis lieferte. War Herztal-Meisenbühl auch von Unwetter
und Hochwasser verschont, welche weite Teile des Landes betrafen, so
machte der Sauerwurm in den Reben doch so gründliche Arbeit. Es ist betrübend
zu sehen, wie die Reben trotz der Aufwendung von Arbeitskraft
und Kapital von Jahr zu Jahr in den Erträgnissen zurückgehen. Ob die
Rebgemeinde den Kampf gegen die Schädlinge auf die Dauer ohne die
Hilfe des Staates wird durchführen können, erscheint fraglich"158.

In der Tat gab es 1911 in Baden staatliche Darlehen zur Anschaffung von
Bekämpfungsmitteln in Höhe von 250 000 Mark. Gewährt wurden Steuerstundungen
, Subventionen auf Saatkartoffeln, Saatgetreide, Heu, Stroh und
Laubstreu und Ermäßigungen auf die Pachten von Stiftungs- und Domänengütern159
. Der aus Nußbach stammende Landtagsabgeordnete Josef Engelhardt
, der als Landwirt mit den Nöten der Renchtäler Winzer vertraut
war, setzte sich für Winzerkredite, Schutzzölle auf Wein, aber auch für die
Förderung des Staatlichen Weinbauinstituts ein, das neue Bekämpfungsmittel
erprobte, nach resistenten Sorten suchte, die Kellereitechnik verbesserte
und generell den Qualitätsweinbau förderte160.

Nach den katastrophalen Notjahren nach der Jahrhundertwende begannen
die Rebflächen zu schrumpfen. Eine statistische Übersicht aus dem Jahr
1913 verdeutlicht die Größenordnungen in den einzelnen Gemeinden; es
werden aber auch Angaben darüber gemacht, was auf aufgelassenem Rebgelände
angebaut wurde:

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