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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 660
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4. Schwimmbad und Campingplatz

Die Anfänge des Wolfacher Schwimmbades reichen bis ins 19. Jahrhundert
zurück; in Heinrich Roys' Beschreibung der Stadt und ihres Kiefernadelbades
, erschienen 1857, steht geschrieben: „Für Fluß- und Wellenbäder
bietet die Kinzig die günstigste Gelegenheit und die gehörige Einrichtung
derselben steht noch im Laufe gegenwärtiger Saison zu erwarten"31. In
einer bürgermeisteramtlichen Bekanntmachung wurde im Sommer 1870
verkündet32:

Als Badplätze für die Schuljugend wird bestimmt: a) für die Knaben: der Wolfenteich, Giesenteich
, was jedoch an diesen Plätzen nur mit angemessener Bedeckung geschehen darf, b)
für die Mädchen: wie bisher im Schleifecanal. c) Für erwachsene Personen von der Schulentlassung
an wird der Eichensteindeich sowie der obenanliegende Waag und obere Sägeteich33
, ferner der Wehrteich zwischen den unteren Sägen als Badeplätze bestimmt. Wer
sich erlaubt an anderen Orten als hier bestimmt zu baden, wird nach § 75 des Polizeistrafgesetzbuches
bestraft.

In der Kinzig selbst war kein Platz für ein Bad, denn von Wolfach aus fuhren
z.B. 1872 250 Flöße ins Land34.

Im Frühjahr 1896 lud der Schwarzwald- und Verschönerungsverein die Bevölkerung
in das Gasthaus „Zum Herrengarten" zu einer öffentlichen Versammlung
ein, um über die Errichtung einer „neuzeitlichen Freibadeanstalt
" zu diskutieren35. Oberförster Gayer gab dabei bekannt, daß die Fürstlich
Fürstenbergische Standesherrschaft den Platz unterhalb der Herrengarten
-Kegelbahn für ein durch den Riesner gespeistes Schwimmbad zur Verfügung
stellen würde. Es wurde eine Schwimmbad-Kommission gebildet,
der Oberförster Gayer, G. Closs, Josef Anton Moser, Dr. Kürz, Bürgermeister
Friedrich Armbruster und Hermann und Adolf Vivell angehörten. Die
50 Versammlungsteilnehmer unterschrieben eine Eingabe an den Gemeinderat
mit dem Wunsch nach der sofortigen Erstellung eines Freibades.

Es schloß sich ein mehrjähriger Kompetenzen- und Papierkrieg an.
Zunächst erhob der Stadtmüller Einspruch, da er durch die Wasserentnahme
aus dem Riesner Schwierigkeiten für seine am Beginn des Riesners gelegene
Stadtmühle befürchtete. Das Problem konnte ausgeräumt werden,
doch jetzt verzögerte der Bürgerausschuß die Entscheidung, und es begann
ein Streit über den Standort. Der Plan, unterhalb des Herrengartens das
Schwimmbad anzulegen, wurde bald fallengelassen. Neue Vorschläge waren
der Floßkanal gegenüber der Glaserei Würth und das Feld oberhalb des
Staatlichen Gesundheitsamtes.

Im Dezember 1898 wandte sich der Gemeinderat an die neu angesiedelte

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