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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 688
(PDF, 127 MB)
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Stolz Berthold Auerbach. Dieser sei, so
Stolz, „kein Schwarzwälder, er ist ein Jude.
Ein Jude wird nämlich niemals Schwarzwälder
, selbst, wenn seine Vorfahren gleich
nach der Zerstörung von Jerusalem an den
Feldberg oder nach Todtnau gezogen und
sich niedergelassen hätten."
Seltsamerweise übersieht Michael Langer
den Antisemitismus des katholischen
Priesters und Volksschriftstellers Heinrich
Hansjakob, in dessen Büchern zahlreiche
antisemitische Äußerungen zu finden
sind.

Manfred Hildenbrand

Gerhard Lötsch: Christian Roller,
Ernst Fink. Die Anfänge von Illenau, 1.
Auflage 1996 mit 170 Seiten, 21 Abbildungen
und einem kolorierten Titelbild
, Acheron Verlag, Wolfgang Winter,
77855 Achern

Zu Beginn des Jahres 1996 wurde bei einer
öffentlichen Buchpremiere in Achern
Band IV der Reihe „Die Illenau" vorgestellt
. Verfasser ist Gerhard Lötsch, der
ehemalige Pfarrer an der evang. Christuskirche
in Achern. Waren die vorausgegangenen
Veröffentlichungen zu Geschichte
und Baulichkeiten der bis 1940 so bedeutsamen
psychiatrischen Anstalt kurz gefaßt
(Broschüren), so handelt es sich hier um
ein Buch von nahezu 170 Seiten, das
schon durch seine äußere Aufmachung
ansprechend wirkt. Im Vorwort erklärt der
Autor, weshalb er die Geschichte „II-
lenaus" (so die ursprüngliche Bezeichnung
) von der Gründung bis zum Jahre
1878 erkundete: „Als Pfarrer der evang.
Gemeinde, Mitbegründer der Initiative
.Zukunft der Illenau', und als an der Historie
interessierter Mensch machte ich
mich daran, die verlorene Zeit jenseits der
Jahre 1933 bis 1945 zu suchen. Glückliche
Umstände ließen mich mehr finden,
als ich zu hoffen wagte. Ersten Spuren
nachforschend, begegnete ich vergessenen
Namen; Menschen, die ihnen zugehörten,
nahmen Gestalt an, begannen zu sprechen.

Was ich hörte, schrieb ich auf." In der Tat
verbergen sich hinter den 8 Kapiteln der
jahrbuchartig angelegten Darstellung,
dem über 40 Seiten umfassenden „Personenregister
" (108 anschauliche „Biogramme
") und dem Literaturverzeichnis von
fast 13 (!) Seiten jahrelange umfangreiche
Recherchen. Vor allem eine Vielzahl „ungedruckter
Quellen", etwa Nachlässe in
Familienarchiven, Briefsammlungen, Tagebücher
und Personalakten, die Lötsch
während vieler Reisen einsehen konnte,
kam dem Buch zustatten. Es ist ein besonderes
Verdienst, die Fülle des Stoffs so
aufbereitet zu haben, daß eine fachwissenschaftlich
fundierte, lebendige und leicht
verständliche Chronik entstand, die bestens
informiert und zugleich anregt, sich
mit den historischen Vorgängen des 19.
Jahrhunderts näher zu befassen. Die
„Deutsche Frage", die frühe Geschichte
des Großherzogtums Baden, Industrialisierung
und soziales Gefüge, das Werden
der Evang. Landeskirche in Baden, die
Entwicklung der Stadt Achern und der
Beginn ihrer protestantischen Gemeinde
sowie die Rolle der Psychiatrie im vorigen
Jahrhundert bilden den Hintergrund der
flüssig geschriebenen Abhandlung. Im
Mittelpunkt der Dokumentation stehen die
„Gründerväter" der großherzoglichen „Irrenanstalt
", der Arzt Dr. Christian Roller
und der Pfarrer Dr. h.c. Ernst Fink. Leben
und Wirken dieser beiden von hohen humanen
Idealen und christlichen Tugenden
bestimmten Männer und die Geschicke
ihrer Familien waren nämlich eng mit der
1842 eröffneten „Heil- und Pflegeanstalt"
verbunden. Das erste Kapitel schildert
Herkunft und Werdegang des gebürtigen
Pforzheimers Roller bis zu seinem Amtsantritt
als „Direktor Illenaus" (1842) und
die Heirat mit seiner Cousine Christiane,
einer wertvollen Weggefährtin und Ratgeberin
. Ernst Fink wurde ebenfalls 1842
mit seiner tüchtigen Frau Friederike (geb.
Eichhorn) zusammen aus dem Pfarramt
Leutesheim zum evang. Hausgeistlichen
in Illenau berufen. Das ihm gewidmete

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