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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
77. Jahresband.1997
Seite: 695
(PDF, 127 MB)
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Gruppenzugehörigkeit strukturiert, ohne
allerdings näher zu erläutern, welches
Kriterium für die Zuordnung zu bestimmten
Gruppen von Revolutionären und Demokraten
letztendlich maßgebend war.
Ein Personenregister ermöglicht jedoch
den unmittelbaren Zugang zu den einzelnen
Personen.

Die Wirtschafts- und Sozialgeschichte der
Stadt findet eher am Rande Berücksichtigung
. Dennoch ist Vollmers „Offenburg
1848/49" ein gelungenes Beispiel dafür,
wie kurzweilig und vergnüglich lange verschüttete
demokratische Traditionen in
der Geschichte einer Stadt zum Leben erweckt
werden können, ohne oberlehrerhaften
Zeigefinger und ohne missionarischen
Eifer, allein durch die Schilderung
der Menschen, ihrer Handlungen und Beweggründe
im historischen Kontext.
Wenn der Offenburger Oberbürgermeister
in seinem Vorwort davon spricht, daß dieses
Buch „einen Stammplatz in jeder Offenburger
Bibliothek verdient" habe, so
hat er in zweifacher Hinsicht untertrieben.
Es hat seinen Stammplatz nicht verdient,
sondern erhebt Anspruch auf einen solchen
. Zum andern ist es ein Revolutionsgemälde
für die gesamte Ottenau, was die
Bibliotheksstandorte erheblich ausweiten
dürfte. Doch es muß vor allem in den
Schulen präsent sein, eingebunden in den
Geschichtsunterricht als Quellen- wie Lesebuch
, wenn die 48/49er Revolution zu
einer lebendigen Tradition unserer Geschichte
und damit für die Zukunft unserer
Demokratie fruchtbar werden soll.

Dr. Kurt Hochstuhl

Gottfried Wiedemer, Dreifaltigkeitskirche
Offenburg. 1. Auflage 1996, ISBN
3-931820-13-0, Kunstverlag Josef Fink,
Lindenberg.

Um die Jahrhundertwende hatte das Offenburger
Kunsthandwerk einen guten
Ruf weit über den mittelbadischen Raum
hinaus. Seine Bildhauer und Glasmaler

waren auf internationalen Ausstellungen
(z. B. Pariser Weltausstellung, 1900) vertreten
und brachten hohe Auszeichnungen
in die Ortenaumetropole. So ist es nicht
verwunderlich, daß der Erzbischöfliche
Baumeister Johannes Schroth bei der
Ausstattung der neuen Dreifaltigkeitskirche
fast ausschließlich Offenburger
Künstler berücksichtigte. Granatenbeschüsse
gegen Ende des Zweiten Weltkriegs
setzten dem Gotteshaus schwer zu.
Zur Zeit der ersten gründlichen Erneuerung
1958/59 war überall im Lande die
Ausräumwelle in Schwung, von der wir
im vergangenen Jahrbuch bei der Rezension
des Werks B. M. Kremer, „Kunst und
Kultur am Oberrhein" (S. 677-680) sprechen
mußten. Sie machte auch vor dem
Gesamtkunstwerk „Dreifaltigkeitskirche
Offenburg" nicht halt, hielt sich aber doch
noch in gewissen Grenzen.
Bei der Innenrenovation von 1995/96
wurde der Kirche viel von ihrer alten
Schönheit zurückgegeben. Es ist mit ein
Verdienst von Gottfried Wiedemer, daß
die Deckengemälde von Augustin Kolb
(Die acht Seligkeiten und Darstellungen
aus Leben und Legende der Stadtpatronin
St. Ursula) wieder freigelegt wurden. Die
Granatenschäden wurden beseitigt, nachdem
zuvor die Furnierplatten von 1959
entfernt worden waren.
Im vorliegenden Kirchenführer weist sich
Wiedemer als einer der fundiertesten Kenner
der Dreifaltigkeitskirche und ihrer
Künstler aus. Es gelang ihm mit Hilfe der
Enkelin des Bildhauers Peter Valentin,
jene Offenburger Bürger zu identifizieren,
die vor Jahrzehnten Modelle für die zahlreichen
Apostel- und Heiligenfiguren
standen. Damit hat er einen wichtigen
Beitrag auch zur Offenburger Stadtgeschichte
geliefert. Wertvoll sind auch die
kurzen Biographien der beteiligten Künstler
: Gebrüder Moroder, Augustin Kolb,
Fidel Henselmann, Eugen Börner. Karl
Vollmer, Peter Valentin, Alfred Erhart und
Edzard Seeger.

Werner Scheurer

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