Freiburger historische Bestände - digital

Tätigkeitsberichte der Fachgruppen:
Fachgruppe Bergwesen

Helmut Decker

Das für 1997 vorgenommene Arbeitspensum konnte trotz der im ersten
Halbjahr erschwerten Bedingungen sogar sehr gut eingehalten werden.

Der Auftakt am 12. April 1997 war eine ganztägige Exkursion im Kinzigtal
. Diese Begehung fand unter der fachkundigen Führung des F. G. Mitarbeiters
Günther Knausenberger statt. Besichtigt wurden verschiedene Gruben
und Grubenorte um Wolfach. Der Höhepunkt der Exkursion war
schließlich die Besichtigung vieler verschieden großer Pingen1 auf der
Barbarast, von denen man einige wirklich als mächtig bezeichnen kann.

Da die wenigsten Teilnehmer der Exkursion, Pingenfelder in dieser Ausdehnung
gesehen hatten, war die Begeisterung sehr groß. Die Eindrücke
dieser Begehung wurden anschließend ausgiebig diskutiert. Man war sich
auch einig, daß so große Pingenfelder im nördlicheren Gebiet der Ortenau
noch nicht gefunden wurden. Eine recht interessante Mitteilung war die
Erklärung von G. Knausenberger, daß der beim Abbau von Erzen reichlich
anfallende Schwerspat, in den vergangenen Jahrhunderten vor allem wegen
seines Gewichtes, als Ballast für Schiffe Verwendung fand.

Eine zweite Exkursion sah schon kurz darauf am 8. Mai 1997 das elsässi-
sche Lebertal. In Saint-Marie-aux-Mines befuhr man zwei sehr ausgedehnte
Bergbaustollen. Die dabei geführten Gespräche waren sehr aufschlußreich
und brachten auch neue Erkenntnisse über das Alter des dortigen
Bergbaues. Nach der Meinung der Montanarchäologen vor Ort, die
schon seit 25 Jahren an der Geschichte des Bergwesens im Lebertal arbeiten
, wurde dort die Metallgewinnung auch schon von den Kelten betrieben.
Es ist deshalb nicht einzusehen, warum eine solche frühgeschichtliche
Bergbautätigkeit bei uns im mittleren Schwarzwald ausgeschlossen sein
sollte.

Eine dritte Exkursion zu der Ausgrabungsstelle der Bergwerksstadt „Münster
" im Münstertal/Freiburg konnte wegen der Einstellung der Ausgrabungsarbeiten
nicht stattfinden. Diese wurde auf einen späteren Zeitpunkt
(Wiederaufnahme von Grabungsarbeiten) verschoben. Solche Exkursionen
sollten auch weiterhin fortgesetzt werden, denn die Erfahrungen, die beim
Meinungsaustausch vor Ort gewonnen werden, sind doch sehr wertvoll.

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