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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 91
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Die Offenburger Volksversammlung vom 19. März
1848: Ein „Rütlischwur", doch kein Tag der Republik

Wolfgang M. Call

(zusammengestellt aus: Franz X. Vollmer, Offenburg 1848/49, Ereignisse
und Lebensbilder aus einem Zentrum der badischen Revolution, Offenburg
1997,S.79-91)

Am 9. März luden die badischen Politiker des „Fortschritts", allen voran
Mannheimer und Heidelberger, von Karlsruhe aus „das badische Volk" zur
Volksversammlung auf den 19. März nach Offenburg ein.1

Am 12. März trat in Offenburg ein „Ausschuß für die Volksversammlung
am 19. März" zusammen.

Der Ausschuß ernannte zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung,
der allgemeinen Sicherheit und der ungestörten Freiheit der Berathung
Festordner und Führer mit Armbinden mit den deutschen Nationalfarben.
Sie wurden unterstützt von 400 Bürgern und dem Turnercorps, die in bürgerlichem
Kleide und ohne Waffen, nur durch eine Armbinde mit den städtischen
Farben weiß und roth gekennzeichnet waren. Die Regierung jedenfalls
hatte bereits ihre Zusage gegeben, kein Militär nach Offenburg zu
beordern.2 Bürgermeister Ree konnte nachträglich in seiner Verteidigungsschrift
darauf hinweisen, daß am 19. März die Gemeindebehörde von Offenburg
mit ihren Mitbürgern es sich auf das eifrigste angelegen sein ließ,
ihren gesetzlichen Sinn und ihre Liebe zur Ordnung zu bekunden, aber
auch, daß dann tatsächlich nicht ein Exzeß dem Tage zur Last fiel, an welchem
so viele Tausende von Fremden, Leute der verschiedensten Klassen
und Meinungsfarben, sich hier bewegten . . }

Da Fickler im Seekreis offen die Ausrufung der Republik gefordert hatte,
bestand die Gefahr, daß dessen Anhänger in Offenburg bewaffnet auftreten
würden. Auch die Mannheimer Radikaldemokraten um Struve forderten
immer offener die Republik. In Offenburg selbst machten die Anhänger der
Republik eifrig Propaganda. Dafür zwei Beispiele: Das am 19. Mai 1848
verteilte Flugblatt trat kompromißlos für die Republik ein, d. h. für die Abschaffung
der monarchischen Regierungsform, die das Volk mit einer
unnötigen Last der Abgaben drücke und unfrei halte. Es richtete sich
gleichzeitig gegen die Volksführer, die das Volk mit schönen Reden . . .

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