Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 135
(PDF, 141 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0135
Die Folge der „Landesgeschichte(n)" „Ein Volk verlangt nach Freiheit. Die
Offenburger Verfassungsfreunde" von Dieter Pahlke stellt diese Zusammenhänge
spannend und effektvoll dar. Immer wieder taucht am Rande die
Figur des Spitzels Georg August Berberich auf, dessen Denunziationen im
badischen Dialekt zitiert werden. Zusammen mit nachgestellten Ausschnitten
aus der Rede Friedrich Heckers und des Offenburger Republikaners
Eduard Rehmann sowie Alltagsszenen, gespielt von der Festspielgruppe
um den Regisseur Dieter Neuhaus, erscheinen die Ereignisse rund um die
Offenburger Versammlung in einem auch für Laien lebendigen und dadurch
nachvollziehbaren Licht.4

Dieser erste Einblick in die mediale Vermittlung der 48er Revolution in
Baden betrifft das Medium des Fernsehens. Er zeigt zweierlei: Erstens
wurde in dieser frühen Phase die Demokratiebewegung 1847/49 fast ausschließlich
auf der regionalen Ebene zum Thema. Zweitens geschah dies
etwa innerhalb der Reihe der „Landesgeschichte(n)" unter Einbeziehung
neuester Forschungsergebnisse, ohne daß die Art und Weise der Darstellung
unter zu vielen wissenschaftlichen Erläuterungen gelitten hätte. Insbesondere
das Prinzip der ans Theater angelehnten szenischen Umsetzung historischer
Ereignisse bewährte sich insofern, als dadurch eine Epoche zumindest
teilweise realitätsnah rekonstruiert werden kann, wobei dem Zuschauer
gleichzeitig der Konstruktionscharakter eines solchen Unterfangens
nicht verborgen bleibt.

*

Als man in Offenburg Anfang der neunziger Jahre damit begann, sich Gedanken
zu machen, wie 1997 der Offenburger Salmenversammlung vom
September 1847 gedacht werden könnte, ließ die wissenschaftliche Aufarbeitung
der badischen Demokratiebewegung 1847/49 zu wünschen übrig.
Auch die Bemühungen Gustav Heinemanns Anfang der siebziger Jahre,
Bewegungen der deutschen Geschichte, die sich für Bestandteile der heutigen
Demokratie einsetzten, stärker ins öffentliche Bewußtsein zu rücken,
mündeten zwar in den Aufbau der „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen
in der deutschen Geschichte" im Rastatter Schloß, welche jedoch
in der Folgezeit eine eher kümmerliche Existenz fristete. Hier konnte
und kann bis heute nicht gerade davon gesprochen werden, die Freiheitsbewegungen
würden auf originelle Art einer breiteren Öffentlichkeit bekannt
gemacht.5 „Offenburg und die demokratische Bewegung des vorigen Jahrhunderts
" - so lautete die konzeptionelle Offenburger Antwort auf diese
Lage. Die Freiheitsbewegung sollte unter vier Aspekten zum Thema werden
: wissenschaftlich, politisch, künstlerisch und volkstümlich. Ich möchte
mich im folgenden auf die interessanten wissenschaftlichen und volkstümlichen
Aspekte konzentrieren.

135


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0135