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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 147
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Amand Goegg (1820-1897)

Politiker - Sozialrevolutionär - Idealist

Versuch eines Porträts

Stefan Schipperges

Lehrjahre

Amand Geck bzw. Goegg1 wurde am 7. April 1820 als zweites Kind der
Maria Geck, geborene Spinner, und des Kaufmanns Ignaz Geck in Renchen
geboren2. Die Mutter verstarb, als der Junge vier Jahre alt war. Zum
Vater scheint Goegg eine gute und von tiefer Zuneigung und Vertrauen bestimmte
Beziehung gehabt zu haben, über die er selbst aus der Retrospektive
im Alter von 30 Jahren schreibt: Ich keime so wenige, die mich, wie Du,
Vater, verstehen*. Neben seinem Vater spielte in Goeggs Jugend auch sein
Großvater Josef Spinner eine wichtige Rolle, eine liberal gesinnte Persönlichkeit
, die ihn durch ihre lebhaften Schilderungen der französischen Revolution
und der napoleonischen Kriege maßgeblich geprägt haben soll4.

Im Alter von zwölf Jahren und mit einem ausgezeichneten Abschlußzeugnis
versehen5 verließ Goegg 1832 Renchen und ging nach Freiburg, wo er
das Großherzogliche Gymnasium besuchte. Er wohnte bei der Familie seines
Lehrers, Professor Anton Baumstark6. Während der Freiburger Gymnasialzeit
verband ihn eine enge Freundschaft mit Gustav von Rotteck,
dem Sohn des bekannten Historikers Karl von Rotteck, den Goegg sehr
verehrte7. Rotteck gehörte damals zu den führenden Köpfen der badischen
Liberalen, die die restaurative Politik des Großherzogs Ludwig von Baden
bekämpft hatten. Den liberaleren Geist seines seit 1830 regierenden Nachfolgers
Leopold von Baden begrüßten die Liberalen und forderten um so
stärker die Einheit Deutschlands, Pressefreiheit, Geschworenengerichte,
Aufhebung aller Feudallasten, Vereidigung aller Staatsangestellten und Offiziere
auf die Verfassung sowie die Veränderung der gegenwärtigen konstitutionellen
Verfassung in Baden, die nur als Übergangsstadium zu einer
wirklich parlamentarischen Verfassung gesehen wurde. Die Freiburger Zeit
endete 1837 durch einen Streich, der dazu führte, daß Goegg das Haus des
Professors verlassen mußte8. Ignaz Goegg meldete Amand nun auf das
großherzogliche Lyzeum in Karlsruhe an. Hier fand Goegg Anschluß an
die Gesellschaft „Eintracht" und traf sich auf Bällen, Konzerten und Theateraufführungen
mit dem gehobenen Bürgertum von Karlsruhe9. Zusammen
mit Mitschülern des Lyzeums gründete Goegg überdies einen literari-

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