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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 148
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sehen Verein, der jedoch nach einem angekündigten Vortrag Goeggs über
Karl Ludwig Sand, den Mörder des Dichters Kotzebue, vom Lyzeumsdirektor
unter strenger Strafandrohung verboten wurde10. Seine Lyzeumszeit
beendete Goegg am 11. September 1840 mit dem Abschlußzeugnis".

Im Herbst 1840 schrieb sich Amand Goegg in Freiburg12 für den nationalökonomischen
Studiengang „Cameralwissenschaften"'3 ein; zudem besuchte
er Kurse bei dem Staats- und Rechtswissenschaftler Karl Theodor
Welcker14 und auch Vorlesungen über die Geschichte des römischen
Rechts und Philosophie. Goegg trat der Studentenverbindung „Corps
Rhenania" bei, wobei er bald schon in ein Duell mit einem Studenten
des „Corps Suevia" verwickelt wurde, das er allerdings erfolgreich überstand15
.

Bereits nach einem Semester wechselte Goegg im März 1841 an die Universität
nach München16. Eine zufällige Begegnung mit König Ludwig I.
von Bayern ist überliefert, die in einer Einladung zur Hofjagd am Starnberger
See endete17.

Auch München verließ Goegg schon nach einem Semester und schrieb
sich zum Wintersemester 1841/42 an der Universität Heidelberg ein. Hier
traf er auf die Historiker Ludwig Häusser, einen entschiedenen Liberalen,
sowie Christian Kapp, der später als Abgeordneter der Linken in der badischen
Kammer und in der Frankfurter Nationalversammlung einzog. Im
Jahre 1843, anläßlich der 25-Jahrfeier der badischen Verfassung und in
Anwesenheit des Großherzogs, plädierte Goegg auf dem offiziellen Festbankett
im Namen seiner Kommilitonen öffentlich dafür, den Gedanken
der deutschen Einheit mit auf die Tagesordnung zu setzen, worauf von der
Staatsanwaltschaft ein Verfahren gegen ihn eingeleitet wurde, das allerdings
bald niedergeschlagen wurde18. Vermutlich aufgrund dieses Vorfalls19
verließ Goegg zum Wintersemester 1843/44 auch Heidelberg, um in
Karlsruhe an der Polytechnischen Lehranstalt sein Studium fortzuführen
und im Frühherbst 1844 zu beenden20.

Im Gegensatz zu den vorherigen Zeugnissen war die Abschlußprüfung
vom 11. September 1840 lediglich mittelmäßig21. Der Cameralpraktikant
Goegg begann nun seinen Berufsweg als Volontär im Finanzministerium.
Schon nach wenigen Monaten beantragte Goegg eine Auslandsreise, die
auch zur weiteren Ausbildung im cameralistischen Fache und in der französischen
und englischen Sprache22 genehmigt wurde. Acht Monate reiste
Goegg durch Frankreich, Holland, Belgien und England23, wobei er immer
wieder konkret in Kontakt mit der Situation der Fabrikarbeiter bzw. der Arbeiterschaft
in den verschiedenen Städten und Ländern kam. In den auf

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