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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 216
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steigende Revolutionsführer Hecker wurde wohl auch in unserem Ort begeistert
gefeiert.

Nach dem bewaffneten Putsch von Hecker und Struve gegen die Regierung
und der Niederlage der Revolutionäre folgte eine große Ernüchterung. Im
Befehlsbuch der Gemeinde finden wir eine Abschrift vom Ministerium des
Innern vom 25. September 184815: Wie eine heute früh versandte gedruckte
dieseitige Bekanntmachung zeigt, haben die Truppen die Freischärler
bei Staufen angegriffen. Die Stadt in welcher die Frei-scharen Barikaden
errichtet hatten, wurde nach zweistündigem Kampfe genommen, von den
Freischaren sollen viele gefallen sein, während die Truppen nur einen Tod-
ten und mehrere Verwundete zählen . . . aber alle diejenigen, welche nur
durch die terroristischen Maßregeln Struves zum Anschluße veranlaßt waren
, flohen in der größten Eile davon ,wie es auch im April (bei Hecker)
der Fall war. Es ist zu erwarten, daß dieser Schlag abschreckend wirken
werde insbesonderen in Verbindung mit der Nachricht, daß das Reichsministerium
eine größere Truppenzahl in das Land zu senden und überhaupt
alles, was zur Niederdrückung der Aufruhr und zur Aufrechterhaltung der
gesetzlichen Ordnung nöthig ist beschloßen hat. . . Die Ämter werden angewiesen
, darüber ihre Amtsangehörigen zu belehren und sie vor einem
Schaden zu warnen. Wenn auch in einzelnen Orten gewaltthätige Emi-
sionäre der revolutionären Parthei erscheinen, so würde es den Bürgern,
wenn sie Pflichtgetreu sind, und das Wohl des Landes im Auge haben, ohne
sich durch das Blendwerk der revolutionären Parthei bethören zu lassen,
nicht schwer fallen, Wiederstand zu leisten . . .

Diese Nachrichten mußten unverzüglich der Gemeinde verkündet werden,
verbunden mit der Warnung, daß bei dem im Amtsbezirk herrschenden
Kriegszustand widersetzliche Handlungen Nachteile und Strafen nach sich
zögen.

Man kann davon ausgehen, daß solche Verlautbarungen abschreckten, aber
im Untergrund gärte es, und nachdem im Mai 1849 der Großherzog geflohen
war, folgte man ohne Bedenken den Anordnungen der neuen revolutionären
Regierung.

Der Aufstand 1849

Wie schon bei den Unruhen im Jahr zuvor verraten die Auenheimer Gemeindeakten
nichts über die Stimmung im Dorf. Die finanzielle und wirtschaftliche
Lage der Gemeinde und ihrer Bewohner ist weiterhin bedenklich
- sie erreicht mit dem „Maiaufstand" einen weiteren Tiefpunkt.

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