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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 220
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den, wie ein weiterer Ausgabebeleg bestätigt: Für Verpflegung des I. Aufgebots
der hiesigen Bürgerwehr, wie auch für Befreiung aus der Gefangenschaft
, und für das Abholen derselben aus Karlsruhe . . . zahlte die Gemeindekasse
54 Gulden 17 Kreuzer33.

Mit Sorge erwartete man die Ankunft der Preußen . Den ersten Kontakt mit
ihnen hatte der Blumenwirt Mertz, der der Gemeinde eine Rechnung über
3 Laib Brot und 40 Maß Wein überreichte, welche zur Verpflegung der
Vorhut Königlich Preußischer Truppen bei dem Durchmarsch verwendet
wurden34. In der Folgezeit kam eine wahre Flut an Kosten auf die Gemeinden
zu für Lieferungen, die an die Magazine in Rastatt, Kuppenheim, Offenburg
oder Kork zu leisten waren.

Am 8. August wird dem Großherzoglichen Bezirksamt Kork eine größere
Anzahl Truppen (1. preußisches Armeekorps) angesagt. Man hat dafür zu
sorgen, . . . daß stets 5-600 Malter Haber, eine Quantität Reis vorrüthig
sei, ferner die Bäcker eine Quantität Brod vorräthig haben1'5. Auch diese
Kosten wurden auf die Gemeinden umgelegt.

Vom Hauptquartier Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen von Preussen
kommt die Anordnung über die Quartierverpflegung der Alliierten Truppen
an die Bürgermeisterämter zur Verkündigung an ihre Gemeinden. Die
Einquartierten haben für den Mann und für den Tag neben 2 Pfund Brot
anzusprechen: a. Zum Frühstück eine Suppe oder Kajfe. b. Zum Mittags
Mahle mit Suppe: 1/2 Pfund Rindfleisch nebst Zugemüße und Salz, soviel
zur Sättigung nöthig ist. c. Zum Abend: ein Gemäße oder andere Speise.
An Getränken ist für den Mann und Tag zu gewähren: 1/3 badische Schoppen
Brandwein, oder 1/3 badische Maas landesüblichen Weins oder 2/3
badische Maas Bier. Offiziere haben zur Mittags Mahlzeit auf ein Gericht
mehr Anspruch und erhalten statt des erwählten Getränkes für den Tag 1/2
badische Maas Wein . . .

Man erwartet, daß die Quartierträger diese mäßige Beköstigung in guter
Qualität liefern, und die Wohlhabenden ihre Leistungen nicht auf die Forderungen
. . . beschränken^.

Ein großes Augenmerk hatte die wiedereingesetzte Regierung auf Unruheherde
im Land. Es wird festgestellt, daß bei der unglücklichen Umwälzung
in den unteren Landestheilen . . . hie und da Wirthshäuser einen beklagens-
werthen Einfluß geübt haben in denen . . . allerlei Verführungskünste angewendet
, die Gemüther erhitzt und gegen die bestehende Ordnung aufge-
reitzt haben. So warnt ein „Circular" vom 2. Juli, das den Gemeinden zuging
und zur urkundlichen Eröffnung an sämtliche Wirthe ihrer Gemeinden

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