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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 251
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gebende Versammlung Badens.39 Nach dem Scheitern der Revolution stellten
die Sieger Raphael Weil dar als einen führenden Hochverräter mit
übelm moralischen Rufe40 - er selbst sah sich nicht nur in der Zeit der Revolution
, sondern wohl sein Leben lang als Soldat der Freiheit.4^ Der Met-
ternichianismus in Bühl, vermittelt durch die Auseinandersetzung seines
Vaters mit dem Oberamtmann Häfelin, dürfte für den Sohn von Elias Weil
eine lebensbestimmende Erfahrung gewesen sein.

III. März 1848: Die Unruhen gegen Oberamtmann Häfelin

Kritik an Häfelin wurde erst 1848 direkt geäußert - als der Oberamtmann
die Stadt in den Märztagen verlassen hatte. Wie war es zu dieser Entfernung
oder Flucht gekommen?

Die Stimmung in Bühl während der ersten Märzhälfte 1848 geht aus einer
Zeitungsnachricht hervor, welche mit dem Datum des 13. März am 15.
März in der „Karlsruher Zeitung" erschien. Die Ruhe in Bühl wurde hervorgehoben
- und von einer Bürgerversammlung am 12. des Monats berichtet
: An deren Ende sei dazu aufgefordert worden, sich brüderlich die
Hände zu reichen, und im Falle der Noth Gut und Blut für die neu errungene
deutsche Freiheit einzusetzen; der Appell schloß mit einem dreimaligen
Hoch auf unseren edlen Großherzog. In Ruhe sei dann die Bürgerversammlung
zu Ende gegangen.42

Die Ruhe blieb jedoch nicht erhalten. Wenn es richtig ist, die Wachfeuer
anzuzünden fürs hadische, fürs deutsche Volk, so fangen wir hier an & es
soll dann lodern u. leuchten durch(s) ganze badische handle bis genug.
Drei oder vier Teilnehmer an der Volksversammlung in Offenburg am 19.
März 1848 kehrten zurück und trugen am Tag darauf in das Gästebuch der
Burg Windeck über Bühl diesen Aufruf ein.43

Schon am 19. März 1848 selbst kam es in Bühl zu Unruhen.44 Der Amtsvorstand
Häfelin geriet in ihr Zentrum. Nach seiner späteren Erklärung
warnten ihn der Bühler Gefangenenwärter, der Lindenwirt Konrad, Bürgermeister
Berger und zwei seiner Untergebenen im Bezirksamt, Amtmann
Eckert und Assessor Klein, vor drohenden Übergriffen gegen seine Person
und seinen Besitz. Zuerst habe er sich gesträubt, doch dann bei der in der
Stadt zunehmenden Unruhe auf die Bitten der drei zuletztgenannten Personen
hin das Amt verlassen. Vor und nach seiner Entfernung sei versucht
worden, in die Wohnung Häfelins einzudringen - dies sei aber durch das
Eingreifen des Bürgermeisters und einer Bürgerwehr gescheitert.45 Auf
dem Weg nach Baden-Baden wurde Häfelin offensichtlich von einigen

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