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Im „Badischen Hof" traf sich der Volksverein. In der Bahnhofstraße exerzierte die
Bürgerwehr.
und beim Mißlingen an den Tag legen . . . [und] daß, wenn das erste Gefecht
auch verloren worden, das zweite dennoch gewonnen werden könnte.
In revolutionärer Begeisterung schrieben sich sofort neunzig, meist junge
Leute in eine Liste ein, um in den Kampf des Volkes für seine Rechte zu
ziehen. Man traf gleich Sicherheitsvorkehrungen, indem man die Hauptwache
verdoppelte, die Zugänge nach Ettenheim mit Wachen besetzte und
niemand außer Ärzten oder völlig verdachtlosen Personen aus der Stadt
ließ.39
Als weitere Folge dieser Versammlung kam am Karfreitag gegen 19 Uhr
eine Delegation im Auftrag vieler Bürger und lediger Leute zu Bürgermeister
Gschrey und forderte die Übergabe der im Rathaus gelagerten Munition
und Gewehre, um morgen . . . in aller Frühe der Volksversammlung
in Freiburg bewaffnet anzuzwohnen und sich dem Freischaren Zug Heckers
anzuschließend
Der Herr Bürgermeister wollte anfangs unserem Ansinnen nicht entsprechen
; erst als er sah, daß wir einige Zimmerleute mit Aexten bei uns hatten
, und sich diese bereits anschickten, die Thore einzuhauen, wusch er seine
Hände in Unschuld und übergab die Schlüssel; die gedachten Gewehre
und scharfen Patronen wurden herausgenommen und verteilt.41 Am Kar-
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