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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 332
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auf Anordnung des Zivilkommissärs des Amtes Hornberg, des Diakons
Adolf Gerwig, am 15. Juni 1849 den Haslacher Wehrmännern, nach St.
Georgen zu ziehen, um die dortigen Wehrmänner zum Exerzieren zu zwingen117
. Als die Haslacher in St. Georgen eintrafen, exerzierte das erste
Aufgebot dort bereits, so daß sie nichts mehr zu tun bekamen und somit
sich von Gerwig getäuscht fühlten. Auf dem Heimweg sollen die Haslacher
Wehrmänner den Diakonus Zivilkommissär von Hornberg durchgeprügelt
haben"8.

Die zweite Exekution führte das erste Aufgebot Haslachs nach Lahr. Die
Lahrer Konservativen versuchten, in der Nacht vom 25. auf 26. Juni 1849
am Bahnhof Dinglingen einen in Richtung Süden fahrenden Zug aufzuhalten
, der angeblich die Staatskasse der zurückweichenden Regierung Brentano
enthalten sollte"9. Daraufhin wurden am 26. Juni die Offenburger,
Gengenbacher und Haslacher Wehrmänner mobilisiert, nach Lahr in
Marsch gesetzt, die Stadt für einige Tage besetzt und kontributiert, d. h.,
die Lahrer mußten Waffen, Geld und Pferde an die Revolutionstruppen abliefern120
. Georg Baumgart führte als Hauptmann die 51 Wehrmänner des
Haslacher ersten Aufgebots beim Exekutionszug nach Lahr an121. Von den
Haslacher Wehrmännern sind 28 namentlich bekannt122. Fähnrich beim ersten
Aufgebot war der Aktuar beim Bezirksamt Haslach Franz Joseph Dir-
hold123. Er war mit Leib und Seele Freischärler und als solcher die Seele
des ganzen Korpsm. Tambour war der Maler Rudolf Blum, ein Sohn des
Oberlehrers Blum125.

Nach einem Bericht des Bezirksamtes Hornberg vom August 1849 waren
die ersten Aufgebote von Hausach und Haslach die Geisel der ganzen Umgegend
. Von den Hausacher und Haslacher Wehrmännern habe man sich
stets fürchten müssen, weil sie immer bereit gewesen seien, die Befehle
der revolutionären Zivilkommissäre, namentlich genant werden Zivilkommissär
Albert Stigler126 und sein Stellvertreter Karl Benz127, in Vollzug zu
setzen. Am 30. Juni und L. Juli 1849 seien viele Soldaten und Leute von
der Bürgerwehr nach der Schlacht von Kuppenheim in ihre Heimat geflohen
. Die Wehrmänner der ersten Aufgebote von Hausach und Haslach, immer
bereit, die Zwecke der revolutionären Regierung zu unterstützen,
durchstreiften ihre Gemarkung, arretierten solche Flüchtlinge und transportierten
sie wieder rückwärts, damit sie in die Lage kamen, gegen die gesetzliche
Regierung kämpfen zu müssend Auch der Hauptmann des ersten
Aufgebots in Steinach und Obmann des dortigen Wehrausschusses,
der Sonnenwirt Franz Joseph Kern129, beteiligte sich mit seinen Wehrmännern
beim Einfangen von flüchtigen Freischärlern130.

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