http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0389
Kehl 1861 mit der Gleisführung über die Kinzig und den Rhein. In der Mitte der
alte Bahnhof von 1844 als Endpunkt der Strecke Appenweier-Kehl.
Publikum, sich vor den bezahlten Maklern, welche sich unter allerlei Gestalten
am Bahnhofe den Fremden aufdrängen, zu hüten; besonders wenn
solche nach Amerika auswandern, so werden sie genötigt, in die Blume zu
gehen, welcher Herr Agent ist; wir glauben zwar nicht, daß diese Leute im
Sold des Agenten Held sind . . . diese Makler gingen soweit, daß sie uns
sagten, wenn wir zu viel Geld hätten, so sollen wir nur in das von uns verlangte
Wirthshaus gehen, da würden wir es schon loswerden; wir würden
viel besser und wohlfeiler in Straßburg logieren, als in Kehl, - nur in der
Blume sei es billig. Blumenwirt Jakob Held war seit Dezember 1848 amtlich
bestätigter Hauptagent zur Vermittlung der Transporte von Auswanderern
nach Amerika19.
Auch andere Vertreter des Hotelgewerbes profitierten von dem
„Goldrauschfieber", das in Kehl ausgebrochen war. Größere Hotels wie
das Schwert an der Hauptstraße hielten Stallungen mit bis zu 100 Pferden
für den einträglichen Fuhrbetrieb zwischen Kehl und Straßburg bereit20.
389
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0389