Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 404
(PDF, 141 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0404
Vermögen beschlagnahmt , und ihm wurde ebenfalls das Staatsbürgerrecht
aberkannt103. Das Hofgericht erklärte ihn schließlich der Majestätsbeleidigung
für schuldig und verurteilte ihn in Abwesenheit zu einer Arbeitshausstrafe
von einem Jahr104.

Josef Kälber aus Dorf Kehl, der Majestätsbeleidigung und aufreizender
Reden zum Aufruhr beschuldigt, wurde im August 1849 verhaftet, im September
vom Hofgericht für klagfrei erklärt und die Vermögensbeschlagnahme
wieder aufgehoben105.

Auch Severin Einloth aus Dorf Kehl war der Majestätsbeleidigung und der
Teilnahme am Aufruhr durch aufreizende Reden angeschuldigt und sein
Vermögen beschlagnahmt worden. Die Anklage wegen Hochverrat wurde
jedoch aufgehoben106.

Lobend erwähnte Harveng seinen Werkführer Groß: er habe durch getreue
Beharrung bei der Pflicht sich ganz, vorzugsweise verdient gemacht, er war
meine wesentlichste Stützem. Groß erhielt im Januar 1850 die goldene
Verdienstmedaille wegen muthigen und entschlossenen Verhaltens
während der letzten Revolution und bewährter Anhänglichkeit an die
rechtmäßige Regierung. Der Post- und Eisenbahnamtsvorstand Harveng
selbst wurde zum Postmeister ernannt108.

Der Zusammenbruch

In Stadt Kehl waren im Mai 1849 die Machtverhältnisse im Sinne der provisorischen
Regierung geregelt. Das Rathaus und der Gemeinderat waren
schon seit Dezember 1848 in der Hand der Demokraten, die staatlichen
Behörden wie Bezirksamt, Post, Eisenbahn, Zollamt und Polizei seit der
signalgebenden Landesvolksversammlung in Offenburg am 13. Mai 1849
unter ihrer Kontrolle und das Militär seit den Meutereien in allen badischen
Garnisonen auf ihrer Seite. Auch aus Kehl stammende Soldaten hatten
sich an den Aufständen in ihren Regimentern beteiligt109. Besonders
engagiert hatten sich dabei Ferdinand Rehfuß"0 und Josef Karl Krämer,
die nach der Niederschlagung der Revolution flüchteten. Krämer soll, als
in seiner Schwadron in Rastatt am 12. Mai zum Einbauen commandirt
wurde, seine Kameraden aufgefordert haben Säbel steckenlassen und später
auf der Seite der Freischaren an den Gefechten in Hemsbach, Waghäusel
und Kuppenheim teilgenommen haben111.

Die Kehler Volkswehr, die als Bürgerwehr schon unter der großherzoglichen
Regierung vor dem Ausbruch des Maiaufstandes 1849 vollständig

404


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0404