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Schon manchen harten Kampf erlebt,
schon lang im Kerker gsessen,
jetzt muß man das, was Herz noch hebt,
die Linsensupp noch essen.
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Es gieng nun das Erschiesen an
und alles war vergeben,
ein mancher Kriegersmann
mußte lassen hier sein Leben.
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Der Guverneur ward vorgestellt,
sollt Rechenschaft jetzt geben,
das Urtheil ward im gleich befällt,
er wurde bestraft beim Leben.
Nach Übergabe der Festung wurde ein Kriegsgericht eingesetzt, schon am
7ten August wurde die erste Standgerichtssitzung gehalten, das Rastatter
Standgericht bestand nur aus damals preusischen Militärs, und zwar aus
einem Major, einem Hauptmann, einem Premier- und Sekundolieutenand,
einem Feldwebel, einem Unteroffizier und einem Gemeinen.
Verzeichniß
der bei der bad. Revolution im Jahr 1849 betheiligten und in besondere
Vorkommnisse vorgekommenen Betheiligungen von Gr. Bad. Standgericht
zum Tod verurtheilten und erschossenen Personen:
A) in Mannheim
1. Trützschler Wilhelm Adolf aus Gotha am 14ten August
2. Höfer Karl von Bremen, Amt Gerlachsheim, Volksschullehrer, am löten
August
3. Lacher Peter von Bruchsal am 28ten August
4. Dietz Heinr., Blechschmied, aus Schneeberg, Königr. Sachsen, am 20ten
September
5. Streuber Valentin, Bürger in Mannheim, am Uten Oktober
B) in Rastatt
1. Elsenhans Ernst, Literat von Feuerbach Württemberg, am 7ten August
2. von Biedenfeld Ernst, preus. bad. Major, am 9ten August
3. Tiedemann Gustav Nikol. von Landshut, ehem. Gr. Bad. Lieutnant, am
Ilten August
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