Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 491
(PDF, 141 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0491
Abb. 4:

Der Freischarenführer August
(von) Willich. Er floh ins Schweizer
Exil und wanderte von dort in
die USA aus. Am Sezessionskrieg
(1861-65) nahm er als General
auf der Seite der Union teil.

Beängstigender für die bürgerlichen Kreise Oppenaus war jedoch, daß sich
ein Teil der stadtarmen Bevölkerung mit den revolutionären Gewalthabern
verbünden könnte. Als deren Exponent galt der vermögenslose Schneidermeister
Xaver Groß, wie Pfarrer Knochlauch feststellt: Schneider Groß soll
nach dem allgemeinen Ruf der Hauptwühler dahier sein, der insbesondere
die unbemittelte Klasse der Bürger und die jungen Leute in communistisch-
republikanischer Weise durch Reden und Verbreitung der Schmutzblätter
beirrt und aufgereizt hafi%. Groß diente sich nach der Aussage des Oppenauer
Brigadiers geradezu als Denunziant und Scharfmacher Willich und
seinen Leuten an: Dieser Posthalter, Apotheker und noch einer seien Aristokraten
. Diesen soll man zeigen, was zu machen ist. Von den rechtlichen
Bürgern in Oppenau müsse man hören, daß der Schneider Groß der gewalttätigste
Mensch in der Revolution hier gewesen sei89.

Die Verwendung des Wortes Aristokrat in seiner abfälligen Bedeutung, die
seit der Französischen Revolution von 1789 als Ausweis von Sansculottengesinnung
galt, läßt sich bei Groß mehrfach nachweisen. So äußerte Groß
am 13. Mai 1849 gegenüber dem Ratschreiber Hüger, der sich geziert hatte
, die Sendschreiben an die Gemeinden auszufertigen, wenn nur alle Aristokraten
zu gezeichnet wären wie er, indem er auf das geschwollene Gesicht
Hügers deutete90. Als der Bürgermeister ebenfalls Bedenken äußerte,

491


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0491