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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 505
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Die Revolutionsjahre 1848/49 in Helmlingen

Heinz Großholz

Genau wie andernorts wurde auch in Helmlingen ein Volksverein gegründet
. Dessen Vorsitzender war der Gemeinderat Nikolaus Zimpfer. Er wurde
nach den Geschehnissen am 31. Juli 1849 aus dem Amt des Gemeinderats
entlassen1.

Die freiheitliche Gesinnung kam schon im Jahre 1848 zum Ausdruck, indem
man eine Freiheitsfahne fertigen ließ. Das Zubehör lieferte der Handelsmann
Steinruck in Achern. Die zwei Fahnenstangen stellte der Wagner
Georg Koch aus Memprechtshofen her. Von der ortsansässigen Frau Salome
Zimmer wurden die Näharbeiten durchgeführt. Die Gesamtkosten beliefen
sich auf 9,39 Gulden2. Das 1. Aufgebot von Helmlingen rückte am
14. Mai 1849 mit dreißig Mann in Richtung Rastatt aus. Jeder der Wehrmänner
erhielt als Vergütung den Betrag von drei Gulden ausbezahlt. Die
Beförderung der Wehrmannschaft mit fünf bespannten Wagen nach Rastatt
wurde öffentlich versteigert. Den Zuschlag erhielten diejenigen, welche
das geringste Angebot mit je vier Gulden abgaben3. Der zweite Auszug
mit 28 Mann erfolgte dann am 26. Mai 1849. Doch diesmal war die Vergütung
geringer - nämlich zwei Gulden pro Mann4.

Zur Ausrüstung lieferte Georg Wurtz 24 Gewehrriemen nebst Zubehör wie
Schnallen und Knöpfe. Eine Trommel wurde natürlich auch benötigt, die
man vom Siebmacher Fleischmann in Kehl zum Preis von 29 Gulden bezog
. Der Handelsmann Elisa Roos von Lichtenau lieferte zur weiteren
Ausstattung Kleider und Faden. Zur Ausbildung der Mannschaften
benötigte man Instrukteure. Diese Tätigkeit wurde ausgeübt von Johann
Pankratz Ott, Jacob Staufer und Jacob Zimpfer V Für deren Tätigkeit wurden
täglich 15 Kreuzer pro Mann entrichtet5.

Um die anscheinend erforderliche Sollstärke von zusammen sechzig Mann
zu erreichen, erfolgte die Einstellung von zwei fremden Wehrmännern6.
Auch hier betrug die Vergütung pro Mann zwei Gulden. Diese Einstellung
erfolgte auf ausdrücklichen Befehl des Bezirkskommissärs Haus von Freisten
:. Mit dem Trommler (oder auch Tambour) Martin Siehl wurde ein Anstellungsvertrag
abgeschlossen7. Seine Vergütung belief sich pro Tag auf
zwanzig Kreuzer; war also höher als die der Instrukteure. Die Blusen wurden
von der Gemeinde angeschafft und in Straßburg geholt. Diejenigen,
welche die Blusen aus eigenen Mitteln erwarben, erhielten einen Rück-
ersatz von 54 Kreuzern pro Stück8. Jakob Kreß III. lieferte dreizehn Gurte

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