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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 508
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1998/0508
Revolutionsgeschehen von 1848/49 in Memprechtshofen

Heinz. Großholz

Es waren aus Memprechtshofen vierzehn namentlich bekannte Personen,
die sich an dem Geschehen der Revolution 1848/49 besonders aktiv beteiligten
. Dies war im Verhältnis zu manchen Orten in gleicher Größe eine
ansehnliche Zahl. Vor allem ist auch bemerkenswert, daß darunter Handwerker
und Gemeindebedienstete waren. So waren es u. a. Bürgermeister
Philipp Ehrismann, Gemeinderat Mathias Knösel, Bürgerausschußmitglied
und Ortsschulrat Friedrich Dentler, Ratschreiber Friedrich Schoch, Waldhüter
Friedrich Georg Meier II. und der Polizeidiener Johann Jacob Lampen
sowie der Müller Johann Georg Hummel, aus der hiesigen Mühle
stammend. Er war ein Cousin von Georg Hummel, dessen Eltern die Diers-
heimer Mühle führten. Dieser war eine bedeutende Persönlichkeit während
dem Revolutionsgeschehen1.

Johann Georg Hummel aus Memprechtshofen hatte den Vorsitz des Volksvereins
seines Heimatortes inne. Er wirkte mit bei der Wahl der Vertreter
zum Landeskongreß am 10. Mai 1849 in Neufreistett. Nach seiner Wahl
nahm Johann Georg Hummel an der Beratung der gewählten Abgeordneten
am 12. Mai 1849 in Offenburg teil und wohnte der Volksversammlung
am 13. Mai 1849 bei, welche ebenfalls in Offenburg stattfand2.

Ähnlich verhielt es sich auch bei Bürgermeister Ehrismann, der ebenfalls
an der Volksversammlung in Offenburg teilnahm. Dieser war im Volksverein
tätig und bekleidete das Amt des Schriftführers. Gleich am Abend wurde
eine Gemeindeversammlung abgehalten. Hierbei wurden die 18- bis
30jährigen aufgefordert, am anderen Tage bewaffnet in das Unterland zu
ziehen. Die Stimmung an dem Abend war so, daß man mit den Kirchenglocken
Sturm läutete3.

Georg Hummel war Anführer der 1. Aufgebote von Memprechtshofen und
Helmlingen. Sie marschierten bewaffnet in Richtung Rastatt. In späteren
Verhandlungen erklärte Hummel, daß die Helmlinger mitmarschieren wollten
, denn sonst würde es in ihrer Gemeinde Mord und Totschlag geben4.

Die sechzig Gewehre holte der Bürgermeister selbst in Karlsruhe. Als besonderes
Ereignis dieser Zeit ist zu erwähnen, daß auf dem Kirchturm eine
Sense befestigt war und eine Fahne daranhing - bestimmt mit einem der
Zeit entsprechenden Symbol. Blusen für die Angehörigen der Volkswehr

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