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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 514
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welcher zur Umsturzparthei gehörte - (unter diesen zwei Gemeinderäthe,
J. Karch u. Jacob Metzger, ein Ausschußmann Namens Wendling u. der Polizeidiener
Körkel.)

Aus der Revolutionsperiode heben wir folgende Denkwürdigkeiten hervor.

1. Die Huldigung - am Samstag vor Pfingsten, fand in der Kirche statt,
wozu der Lehrer die Schlüssel hergab -.

Der practische Arzt Küchlin(g) v. Kehl hielt dieselbe ab, nachdem er am
Altare eine hundsgemeine Philippika gegen die Fürsten, besonders gegen
den König von Preussen, den er einen Commödianten nannte, gehalten
hatte - . Es wurde ein Wehrausschuß und ein SicherheitsAusschuß gewählt,
dessen Wirksamkeit gleich ins Leben trat, indem die Volkswehr errichtet
wurde.

An jenem Samstag ließ der ehern Bürgermeister Doli, der schon längst ein
Feind des Pfarrers war, diesem sagen, er solle sich binnen 8 Tagen davon
machen, sonst werde er fortgejagt. Pßarrer Schmidt) ließ gleich am
Pfingstmondtag durch Bürgermeister Rieber die Gemeinde versammeln, u.
die Bürger fragen, ob er ihr Vertrauen u. ihre Achtung in dem Grade verloren
habe, daß eine solche Maasregel ihre Billigung fände; obwohl er nur
auf die Anordnung einer hohen Dienstbehörde den Dienst abzugeben verpflichtet
sey, werde er dennoch, alles aufbiethen, die Gemeinde zu verlassen
.

Sämtliche Bürgerschaft mißbilligte ein solches Verfahren gegen den Pfarrer
, gab dieß durch Namens Unterschriften zu erkennen, und der Urheber
einer solchen Drohung war im Gemeindehaus nicht mehr vor Mißhandlungen
zu schützen, obwohl er Mitglied des SicherheitsAusschusses war:

Der Civilkommissär in Kehl gab der Beschwerde des Doli gar keine
Berücksichtigung.

Ähnliche Reibereien u. Hetzereien gegen den Bürgermeister u. andere Mitglieder
des Gemeinderathes blieben während der Revolutionsperiode nicht
aus, besonders als gegen Ende dieser Zeit sich einige Badische Soldaten
der zersprengten Rev.Armee sich ins Ort flüchteten, u. arretiert werden
sollten; da sprach sich die ganze Bürgerschaft männlich dagegen aus;

Ge.Rath Jokers, der in Abwesenheit des Bürgermeisters dessen Stelle vertrat
, widerstand der Arretierung am entschiedensten, u. sollten nun die
Wahnsinnigen, die es nicht wollten gelten lassen, daß ihre Zeit bereits abgelaufen
sey, vor ein Standgericht gestellt werden.

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