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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
78. Jahresband.1998
Seite: 649
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„Die Freiheit hoch und Deutschland hoch"

Zu Sprache und Stil der Revolutionslyrik von 1848/49

Kurt Abels

I. Gedichte und Lieder in der Revolution von 1848/49

Wie andere Revolutionen, die Französische von 1789 bis 1793, die Russische
des Jahres 1917, so ist die Deutsche der Jahre 1848 und 1849 durch
literarische Werke vorbereitet worden, und sie wurde später Gegenstand literarischer
Darstellungen. In den Revolutionsjahren selbst aber erschien
kein größeres literarisches Werk in deutscher Sprache, kein Drama, kein
Roman, keine Erzählung1, wohl aber Gedichte und Lieder in großer Zahl:
„Es hängt zum Teil mit den Zensurverhältnissen, zum Teil auch mit der
starken literarischen Tradition zusammen, daß [die] Intellektuellen ihre revolutionäre
Meinung am liebsten in der alten Kunstform des Gedichts
äußerten. Den politischen Gedichten war es darum vor allem zu danken,
wenn die politische Anteilnahme wachgehalten wurde."2

Im folgenden sollen einige der zahlreichen Gedichte und Liedtexte im
Blick auf Sprache und Stil untersucht werden. Dabei wird es um die bevorzugten
Motive, um Wortwahl und Ausdrucksweise, um Vers, Rhythmus,
Reim, um Intention und Wirkung und um das Nachleben der ausgewählten
Texte gehen.

Die Landkarte Deutschlands war in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts
zwar nicht mehr ganz so buntscheckig wie in den vorangegangenen Jahrhunderten
, aber auch unter den auf dem Wiener Kongreß geschaffenen Bedingungen
unterschieden sich die Regierungssysteme in den 34 Territorialstaaten
und den vier Freien Städten, so daß Wünsche zur Veränderung je
nach Land oder Stadt auf Unterschiedliches abzielten. Nicht überall fanden
revolutionäre Bestrebungen und Ereignisse gleichermaßen in Gedicht oder
Lied ihren Niederschlag, aber sowohl das ganze Deutschland betreffende
Forderungen als auch partikulares Geschehen wurden literarisch begleitet
und verarbeitet. Die Verfasserin einer neueren wissenschaftlichen Arbeit
über „Lieder von 1848" hat für ihre Untersuchung fünf Liederbücher mit
insgesamt 162 Liedern herangezogen. Sie erklärt aber, daß sie damit nur
einen Bruchteil der damals publizierten Texte erfaßt. Die Liederbücher
sind 1848 oder 1849 erschienen; sie enthalten Einzeltexte aus dem gesamten
deutschen Sprachraum aus der Zeit zwischen dem späten 18. Jahrhundert
und den Revolutionsjahren.3

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