Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 153
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0153
temberg von ursprünglich 54 000 bis Ende Oktober 1998 rund 35 000 Personen
oder 65 Prozent zurückgekehrt, nachdem sich ab April 1998 die
Rückführung auch auf die Flüchtlinge aus dem serbischen Teil Bosnien-
Herzegowinas, der Republik Srpska, ausgedehnt hat. Auch im Ortenau-
kreis ist ein Großteil dieser Füchtlinge - bis auf die reiseunfähigen, trau-
matisierten, weiterwanderungswilligen und in Ausbildung befindlichen
Personen - bis zum Jahresende 1998 in ihre Heimat zurückgekehrt.

Durch die Kosovo-Krise kam die Rückführung der Flüchtlinge in die Bundesrepublik
Jugoslawien Mitte des Jahres zum Erliegen. Als Folge der
feindseligen Handlungen in ihrem Heimatland ist die Zahl der aus Jugoslawien
stammenden De-facto-Flüchtlinge sogar wieder angestiegen. Der Or-
tenaukreis hat bis Ende April 1999 rund 80 Flüchtlinge aus dem Kosovo
aufgenommen.

Neues Sachgebiet Flüchtlingsunterbringung

Mit dem neuen Flüchtlingsaufnahmegesetz wurde den Stadt- und Landkreisen
in Baden-Württemberg zum 1. April 1998 die vorläufige Unterbringung
ausländischer Flüchtlinge und deren Weiterleitung an die Gemeinden
als staatliche Aufgabe übertragen. Vor Inkrafttreten des Gesetzes
waren hierfür die Regierungspräsidien zuständig. Zur Bewältigung dieser
Aufgabe wurde beim Aussiedler- und Flüchtlingsamt das neue Sachgebiet
„Flüchtlingsunterbringung" eingerichtet. Neben einer Koordinierungsstelle
im Hause sind 12 Mitarbeiter des Kreises in den vom Land übernommenen
staatlichen Gemeinschaftsunterkünften Offenburg und Lahr beschäftigt.
Der Ortenaukreis betreibt diese Unterkünfte als gemeinsame Einrichtung -
Hauptstelle Offenburg mit Nebenstelle Lahr - weiter. Die dort eingesetzten
Mitarbeiter waren zum überwiegenden Teil als Beschäftigte des Regierungspräsidiums
Freiburg über Jahre hinweg in gleicher Funktion tätig. In
der Zwischenzeit mußte die ursprüngliche Kapazität von rund 830 Plätzen
aufgrund stetig steigender Zugänge um eine weitere Einrichtung in Achern
und auf etwa 960 Plätze aufgestockt werden. Die Unterkünfte sind derzeit
mit rund 1000 Flüchtlingen aus 30 Herkunftsländern bis an ihre Obergrenze
ausgelastet. Der Belegungstrend ist steigend. Im Mai 1999 konnte der
Ortenaukreis in Renchen mit der Anmietung der ehemaligen Militärkaserne
„Cartier" eine weitere Unterbringungsmöglichkeit für 180 Personen
schaffen.

Bestandteile der neuen Aufgabe sind unter anderem die Bereitstellung von
Wohnraum und Wohnungsinventar, die Gewährung von Sachleistungen
wie Ernährung, Bekleidung und Hygieneartikel, die monatliche Zahlung

153


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0153