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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 276
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Kaution nach Triberg entlassen, das er aber nicht verlassen durfte. Seit
25. 5. 1850 klagfrei, mußte er Ende 1850 seinen Wohnsitz nach Villingen
verlegen.8-10 Der bei dem Amte Triberg mit Besorgung der Justizgeschäfte
beauftragte Rechtspraktikant Seidenspinner war von der revolutionären
Regierung zum Auditor (Militärgerichtsbeamter) in Karlsruhe ernannt
worden welche Stelle er jedoch abgelehnt hat, weil er laut eigener Angabe
als Verheirateter nicht mit dem Militär herumziehen wollte, obwohl er sich
während des Aufruhr sehr zweideutig verhalten habe."

Die großherzogliche Regierung rief Bundestruppen zu Hilfe - vornehmlich
preußische, aber auch bayerische Einheiten - die von mehreren Seiten auf
Baden vorrückten, nachdem der am 13. Mai 1849 in Offenburg gebildete
Landesausschuß der Volksvereine die Volksbewaffnung beschlossen hatte.
Fakler begann wie überall im Land sogenannte Volkswehrmänner im Alter
zwischen 18 und 30 Jahren als erstes Aufgebot zu rekrutieren. Ein Befehl
des Regierungs-Direktors für den Oberrheinkreis vom 15. Mai 1849 verlangte
vom Bürgermeisteramt sofort die Volkswehr vom 18. bis 30. Jahre
zu bewaffnen und zur Verfügung des Kreishauptmanns zu stellen, .... Ich
erwarte innerhalb zwei Tagen unmittelbaren Bericht über das, was geschehen
, insbesondere ein Verzeichniß der Pflichtigen Mannschaft mit Angabe
des Alters, sowie ein Verzeichniß der in der Gemeinde vorräthigen Waffen
und Munition}1 Bei einer Nichtbefolgung dieses Befehls wurden unangenehme
Folgen bis hin zur Dienstentlassung angedroht. Desweiteren wurde
das Bürgermeisteramt Triberg aufgefordert, unverzüglich für sämtliche
Mannschaft des ersten Aufgebots die nöthigen Ausrüstungsgegenstände,
als Tornister, Patronentaschen, Blousen, Kopfbedeckung etc., und ebenso
für alle Unterstützungsbedürftigen, welche in das erste Aufgebot treten
müssen, die nöthigen Schuhe, Hemder ec. fertigen zu lassen, ... . Alle
Bürgermeisterämter des Amtsbezirks wurden dann am 29. Mai angewiesen
, keinem Wehrpflichtigen mehr eine „Reiseurkunde" auszustellen und
alle zum ersten Aufgebot gehörenden Abwesenden zur Rückkehr aufzufordern
, damit sie zu Hause ihre Wehrpflicht ableisten. Diese Volkswehr sollte
zusammen mit den rebellierenden Truppen und mehreren Freikorps, darunter
der Schweizer Legion und der Schwäbischen Legion, als republikanische
Armee die inzwischen ausgerufene Republik verteidigen. In seinem
Bericht an den Landeskommissär für den Oberrheinkreis vom 10. 9. 1849
schrieb der großherzogliche Berichterstatter Oberamtmann Winter: Nirgends
stieß er dabei (Aufstellung des revolutionären Aufgebots) auf Widerstand
. Am 6. Juni wurde das ganze erste Aufgebot aus allen Gemeinden
des Amtsbezirks in Triberg zusammengerufen.14 Zunächst wurden die Offiziere
gewählt. Der Unterlehrer Klemens Ruff, Ruf oder auch Ruoff von
Schönwald erhielt die Kommandeurstelle im Rang eines Majors. Der Civil-
kommissär Fakler aber war anfangs der maßgebende Vorgesetzte, der noch

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