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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 278
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kommissärs im Wahlbezirk III, zu dem auch der Amtsbezirk Triberg
gehörte. Er bereitete in dieser Funktion hier die Wahlen zur verfassunggebenden
bzw. konstituierenden Versammlung der Badischen Republik vor.
Die Dienstanweisungen zur Vornahme dieser Wahlen übermittelte er am
27. Mai 1849 schriftlich an das hiesige Bezirksamt, das seinerseits am 28.
d. M. die Bürgermeisterämter unterrichtete und Vollzug anordnet.4-20

Nirgends erhob sich Widerstand, so daß OAmtmann Winter in seinem Bericht
zu dem Schluß kam: Kurz das Amt bewies sich in allen seinen Verfügungen
als der gehorsame Diener des Civilkommissärs und anderen revolutionären
Behörden. . . . Im Ganzen war das Verhalten des Amtes vor
während u nach der Revolution ein durchaus unentschiedenes u schwaches
. . . Selbst über das Verhalten des Amtsvorstands, der sich offenbar sehr anpassungsfähig
zeigte, urteilte der Bericht recht negativ . . . u obschon der
Amtsvorstand OAmtmann Gißler im Allgemeinen in dem Amtsbezirk beliebt
ist so scheint dies mehr durch seine Schwäche und Gutmütigkeit als
durch andere Eigenschaften verursacht worden zu sein.21

Das Verhalten der zurückweichenden und schließlich fliehenden Armee

Die regulären Truppen des Deutschen Bundes erwiesen sich der republikanischen
Armee gegenüber bezüglich Anzahl, Bewaffnung, Ausbildung und
Disziplin weit überlegen. Das sogenannte Insurgentenheer mußte sich an
allen Fronten zurückziehen und versuchte über den Schwarzwald hinweg
zwischen Lörrach und der schwäbischen Grenze bei Schramberg/St. Georgen
eine neue Verteidigungslinie aufzubauen. Die zur Verfügung stehenden
durch Desertion bedeutend geschwächten Streitkräfte betrugen etwa 9000
Mann mit 40 Kanonen.22 Im Zusammenhang mit diesen Bemühungen
rückten ungefähr 2000 Republikaner am 4. Juli in den Amtsbezirk Triberg
ein. Befehligt wurden diese aus Volkswehrmännern und Angehörigen der
Schweizer Legion bestehenden Einheiten von Oberst Johann Philipp
Becker (hatte den Oberbefehl über die Badische Bürgerwehr) aus Frankenthal
bzw. Biel/Schweiz und dem zum Major gewählten ehemaligen
Feldwebel beim 3. Infanterie-Regiment Sebastian Bannwarth, der nach seiner
Flucht in die Schweiz und das Elsaß am 17. 6. 1850 vom Bruchsaler
Hofgericht wegen Soldatenaufwiegelung in Abwesenheit zu 8 Jahren
Zuchthaus verurteilt wurde.23 In seiner Schrift „Geschichte der süddeutschen
Mairevolution des Jahres 1849, Genf 1849", schrieb Becker: Becker
stand indessen in Triberg, in einem Thalkessel, in der festen Position des
Schwarzwaldes. Detaschierte Abtheilungen hatte er in Hornberg (Dreher-
Obermüller), am Ausgange des Elzachthales, in Rohrhardsberg und Schonach
(Heuberger), in St. Georgen, der würtembergisehen Grenze zu (die
schwäbische Legion) und in Furtwangen am Ausgange des Simonswälder

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