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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 283
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tionären und großherzoglichen Behörden während seiner Amtszeit, seinem
guten Triberger Anwalt Lamy und einer offensichtlich objektiven Prozeßführung
, nachdem eindeutige Beweise der Anklage nicht beigebracht
werden konnten. Rehabilitiert und wieder in den Schuldienst übernommen,
starb er 1888 in Schönwald.39

Entlassung republikanischer Amtsträger und Einsetzung
unverdächtiger Personen

Am Ende seines Berichts an den Großherzoglichen Landeskommissär für
den Oberrheinkreis macht der Untersuchungsbeamte OAmtmann Winter
Vorschläge, welche Amtsträger in den einzelnen Gemeinden wegen revolutionärer
Verwicklungen aus Amt und Würden entlassen werden sollten.
Gleichzeitig benennt er unverdächtige Personen, die an deren Stelle treten
sollten. Generell rät er zur Entfernung der während der Revolution eingesetzten
Bürgermeister, aber auch der während der turbulenten Zeit zu Gemeinderäten
und Ausschußmitgliedern avancierten Bürger.40 Am Beispiel
der Stadt Triberg ist nachvollziehbar, daß die Vorschläge auch in die Tat
umgesetzt wurden. Bürgermeister Furtwängler41 wurde abgesetzt und seinem
Vorgänger Altbürgermeister Ignaz Heim das Amt wieder zurückgegeben
.1 Die Gemeinderäte Kirner41, Uhrenmacher Theodor Walter42 und
Duffner43 verloren ihre Ämter ebenso wie die Ausschußmitglieder Hafner
Arbogast Lienhard44, Wilde-Mann-Wirt Dietsche45 und Rössle-Wirt
Pfister46. An ihre Stelle traten Uhrenmacher Pfaff, Altgemeinderat Vinzenz
Siedle und Gerber Ketterer als Gemeinderäte, Georg Rombach, Ochsen-
Wirt Wehrle sowie Kaufmann Jos. Anton Meier als Ausschußmitglieder.
Ganz ähnlich verlief die Entwicklung in den übrigen Gemeinden des
Amtsbezirks.47

Die politische Anekdote als Stimmungsbild in der Bevölkerung

Politische Anekdoten erhellen in Zeiten politischer Wirren schlaglichtartig
die Zustände. Ganz sicher erheben solche Anekdoten keinen Anspruch auf
historisch gesicherte Ereignisse, doch sie geben Stimmungen wieder. Und
so wirft auch die nachfolende, uns überlieferte Anekdote, die sich auf die
Gefühle einer Triberger Familie und das Verhalten der eingerückten Bundestruppen
bezieht, ein besonderes Licht auf jene wirren Zeiten. Die auf
Seiten der Republik stehende Bürgerwehr hatte ihre Kanone gegen die einmarschierenden
Bundestruppen etwa dort in Stellung gebracht, wo sich
heute das Kassenhäuschen am Weg von der Asklepios-Klinik zum Wasserfall
befindet. Von hier aus sollen die einmarschierenden Soldaten, kurz be-

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