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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 306
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Mit dem Altbürgermeister Johann Georg Arnold (Nr. 39) hat eine weitere
bedeutende Schiltacher Persönlichkeit, kurz vor seinem Tod im November
1848, unterschrieben, der seinerseits einschlägige Erfahrungen mit dem
Machtgebaren der Geistlichkeit hatte. Christian Fieser (Nr. 46) war Flößer,
wie sein Sohn J. C. Fießer (Nr. 54), und Vater einer Tochter namens Rosina
, die im Mai 1849 beim Ausmarsch der Lehengerichter Bürgerwehr eine
„aufreizende" Rolle spielen sollte.60 Flößer waren auch Johann Georg Jakob
Trautwein (Nr. 86), Konrad Trautwein (Nr. 124), Johann Friedrich
Bumbis (Nr. 126) und Andreas Trautwein (Nr. 141). Von Mathias Feininger
(Nr. 68), der als Uhrfederfabrikant unterschrieb, ist bekannt, daß er
sich im „Ein-Mann-Betrieb" auf die Herstellung von Tonfedern für Wanduhren
spezialisiert hatte und der im Aufschwung befindlichen Uhrenindustrie
im badischen Schwarzwald zulieferte. Sein Haus hatte er sich 1843 in
der Bachstraße erbaut, über dessen Eingang seine Initialen „FM" noch zu
sehen sind.61 Auch der Hecker-Sympathisant Wilhelm Ludwig findet sich
in der Liste (Nr. 107).

Adolf Christoph Trautwein (Nr. 94), 1818 als Sohn des Schiffers und Holzhändlers
Christian Wilhelm Trautwein geboren, erscheint auch bei den
Freiwilligen der Schiltacher „Wehrmannschaft". Er hatte sein bisheriges
Leben als Flößer auf der Kinzig, Wutach und Steinach zugebracht, später
trat er in die Firma seines Vaters als Teilhaber ein und wurde Schiffer und
Holzhändler. Von 1883 bis 1898, seinem Todesjahr, war er Bürgermeister
von Schiltach.62 Von ihm ist eine handschriftliche Lebensbeschreibung erhalten
, die er 1896 begann und bis zu seinem Tod weiterführte.63 In ihr
schilderte er auch die revolutionären Geschehnisse in Baden, ohne dabei
jedoch auf die Ereignisse in seiner Heimatstadt einzugehen. Der Bäcker
Johannes Trautwein (Nr. 76) war der Bruder von Adolf Christoph, mit dem
und dem dritten Bruder Ulrich er in den 50er Jahren die bedeutende Schiffergesellschaft
der „Gebrüder Trautwein" begründete. Als Enkel des Glasermeisters
Ulrich Trautwein hatten sie in Schiltach den Übernamen „Glaseradel
" und spielten als Holzhändler und Schiffer „eine große Rolle, weil
sie die stärkste Familie in Schiltach waren".64 Einer ihrer Gespannführer
war Bernhard Joos (Nr. 69), der 1848 ein eigenes Kinzig-Schifferrecht erwarb
.65

Von den Schiltacher Wirten haben noch der Rößlewirt Johann Georg Sum
(Nr. 9), der Lammwirt Christian Trautwein (Nr. 103) und der Ochsenwirt
Johannes Trautwein (Nr. 146) unterschrieben, dazu die „Bierwirte" Johannes
Engelmann (Nr. 29), Jacob Trautwein (Nr. 45) und Joh. Georg Graf
(Nr. 78). Aufgrund der sich gleichenden Vor- und Nachnamen sind viele
der Petenten ohne umfangreiche familiengeschichtliche Untersuchungen
nicht genauer zu bestimmen, doch verbergen sich hinter ihnen in der

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