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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 341
(PDF, 129 MB)
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REFORMEN, JA; ABER REVOLUTION?

Das obere Wolftal war 1848/49 kein potentieller Brandherd

Adolf Schmie!

(Der Beitrag entstand aus dem Festvortrag, den der Autor auf der Mitgliederversammlung
des Historischen Vereins für Mittelbaden am 18. Oktober
1998 in Bad Rippoldsau-Schapbach gehalten hat).

Der „Gedanke der Revolution" sollte - so der verbindliche Auftrag an den
Referenten 150 Jahre nach der „badischen Revolution" - schon im Titel
des Vortrags deutlich werden. Mein Wunschthema wäre gewesen die Gründung
Freudenstadts 1599 und die europapolitische Bedeutung der Politik
Friedrichs I. von Württemberg und - nebenbei - das Verhältnis der neuen
Nachbarn, der Freudenstadtenses, Gaudiopolitani bzw. Chairopolitani, wie
sie in den Akten des St. Nikolaus-Klosters genannt werden, zu den
Wolftälern im Fürstenbergischen Territorium. Oder etwas aktueller: Ein
Vierteljahrhundert nach Gemeinde- und Kreisreform, Bad Rippoldsau-
Schapbach nach 150 Jahren wieder als Einheitsgemeinde - und einbezogen
, konträr zur geschichtlichen Logik, in den Kreis Freudenstadt, der seinerseits
- so listig kann die Geschichte verlaufen - vom Regierungspräsidium
Karlsruhe und - derzeit - von einer aus Wolfach stammenden Regierungspräsidentin
in der alten badischen Residenzstadt Karlsruhe betreut
wird.

Aber - wunschgemäß - und mit gewachsenem Interesse: Die Revolutionszeit
1848/49 und ihr Widerhall im oberen Wolftal, im Herzen des Schwarzwaldes
.

Ein paar Eindrücke vorweg: Die Vielfalt des historischen Gedenkens in
diesem „Jubiläumsjahr" war beachtlich. Es ging um die „Wiederaneignung
dieses Teils unserer Geschichte" (Badisches Landesmuseum), und in der
Tat: die Anteilnahme war so nicht zu erwarten. Die „Pflege des revolutionären
Brauchtums" überraschte mit besonderen Einzelthemen: Das Musical
über die „bildungssatte höhere Tochter aus besserem Hause Emma
Herwegh"1, überhaupt die politische Rolle der Frauen, der dominierende
Einfluß der Juristen, das Engagement von Pfarrern, die rebellischen Aktivitäten
von Lehrern. Viel zu wenig wurde gesprochen von der Geburtsstunde
des politischen Katholizismus, von Franz J. von Büß, geboren 1803 in
Zell a.H., dem Kämpfer im Frankfurter Parlament u.a. für die „großdeutsche
Lösung" und - 1848! - in Mainz Präsident der „Ersten Versammlung

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