Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 423
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0423
Friedrich von Stein, Amtmann der Ämter Steinbach,

Bühl, Großweier 1632-1634

<

Walter E. Schüfer

Über den Verlauf des Dreißigjährigen Krieges im mittelbadischen Raum,
besonders über das Schicksal der Einwohner, ist verhältnismäßig wenig bekannt
. Die erhaltenen Aktenbestände geben nur spärliche Auskunft. Doch
sind, andererseits, auch wichtige Materialien wie das Tagebuch des Abtes
von Schwarzach, Gallus Wagner, in schwer leserlicher Handschrift in Latein
, nur unzureichend ausgewertet.'

Zur Erinnerung eine kurze Übersicht, die den Rahmen für eine detailliertere
Darstellung ergeben soll. Es lassen sich ohne größere Schwierigkeiten
fünf Phasen des Kriegsverlaufs in dieser Gegend unterscheiden. In der ersten
Phase, derjenigen des böhmisch-pfälzischen Krieges zwischen 1619
und 1622 blieb die Gegend um die Ämter Steinbach und Bühl noch weitgehend
vom Kriegsgeschehen verschont. Nur vom nahen nördlichen Elsaß,
von den plündernden Truppen Emsts von Mansfeld zeichnete sich eine Bedrohung
ab. Erst durch die Niederlage des Markgrafen Georg Friedrich
von Baden-Durlach bei Wimpfen am Neckar im Mai 1622 und das ungestüme
Vordringen bayrischer Truppen unter Graf von Tilly griffen die
Kriegshandlungen unmittelbar auf die Markgrafschaften Baden-Durlach
und Baden-Baden über. Die größten Schäden erlitt Bühl, wo im Juli 1622
einhundertsiebzig Gebäude verbrannten und an die hundert Einwohner
getötet wurden. Georg Friedrich von Baden-Durlach hatte schon im April
1622 zugunsten seines Sohnes Friedrich V. (1594-1659) auf die Herrschaft
verzichtet. Doch konnte durch diese freiwillige Abdankung die Markgrafschaft
Baden-Durlach seinem Haus nicht erhalten bleiben. Durch einen
Schiedsspruch des Reichshofrats vom August 1622 mußte Friedrich V. die
Markgrafschaft Baden-Baden der Baden-Badener-Linie, das heißt Markgraf
Wilhelm (1600-1677) zurückgeben.

Die dritte Phase wurde durch die Landung Gustav Adolfs von Schweden in
Pommern im Juli 1630 eingeleitet. Die Schlachten in Sachsen, bei Breitenfeld
1631, bei Lützen 1632, ebneten den schwedischen Truppen den Weg
nach Süddeutschland. Nachdem Wild- und Rheingraf Otto Ludwig
(1597-1635) unter dem Oberbefehl des schwedischen Feldmarschalls Gustav
Horn die kaiserlichen Truppen im August 1632 bei Wiesloch besiegt
hatte, lagen beide Markgrafschaften dem Zugriff der schwedischen Armee
offen. Im Oktober 1632 besetzte ein schwedisches Kommando unter dem
württembergischen Adligen Bernhard Schaffalitzky von Mukodell auf

423


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0423