Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 443
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0443
1687 bis 1690 getauft worden sind, im älteren Taufbuch gefunden werden
können. Denn ich habe angeordnet, daß das Taufbuch mit den Kirchenornamenten
zusammen wegen des immer noch tobenden Krieges im Frauenkloster
, das im Volk Wittichen heißt, deponiert werden. Dazu hat der
Kirchenpfleger Caspar Schaub in seinem Verzeichnis über die Zehntpflichtigen
die Bemerkung gemacht: im Jenner 1688 hab ich Caspar Schaub die
Kirchenornadt in das Kloster Wittich hinweg gebracht, und mir dasselbige
hilfft hinwegtragen Bastian Erat der alt und Hans Erat. Und Im Jahr 1697
gezalt auf St. Catarina Tag hab ich Caspar Schaupp der Kirchenpfläger
die abgeschriebene Kirchensach wieder heim gebracht und mit mir Johann
Meyer der Mößner. So sind diese Kirchenbücher mit den Ornaten erhalten
geblieben.

Dieser Schaupp berichtet darin ebenso: Anno 1688 ist die französische Armee
für Philippsburg gezogen auf den Michaelstag —, ganz klar: durch Niederschopfheim
.

Weiter heißt es dort: Im Jahr 1689 gezalt den 19. August sind die Franzosen
wieder in Offenburg gezogen und haben damahlen das ganze breißgau.
Ober und Unterelsaß mit einem Kriegsgewalt gezwungen. Die Reichs Stadt
Offenburg mußte die Ringmauern abbrächen und mußten alle Dirm und
Bollwerck demontieren. Die Stadt Offenburg wurde gantz und gar ausge-
plindert. Es haben auch die Franzosen die Vorräthe hinweckgefiehrt. Hernach
auf den 9. Tag Herbstmonath haben sie den schönen Kirch Dürrn
samt dem Chor gerissen . . . Und haben die Stadt in Brandt gestürzt, welches
ein so erschröckliches Feier gewesen, daß es allen Menschen ein
Schräckhen geben.

Und weiter: Im Jahr 1689 haben auf den 9. Herbstmonat die Franzosen die
Stadt Offenburg schon geschleift gehabt, sie haben auch alle Mauern und
Dieren (Türme?) schon über einen Hauffen geworfen und die Stadt gantz.
und gar ausgeplindert gehabt, sindt auf den abendt die Mordbrenner kommen
und haben die Stadt an allen Orten angesteckt. Ist also ein Erschröckliches
Feuer gewesen, daß ich Caspar Schaub in Meiner Stuben bey der
Nacht in einem Buch gelesen von der Helle des Feuers. Dasselbe berichtet
von Diersburg auch der Senior Karl Christoph Roeder aus der Rede alter
Menschen.

Anno 1698 gezalt ist Eine Erschröckliche Deyerung geweßen, daß der Se-
ster Weitzen 2 fl 2 B und der Ohm Wein (50 I) 5 fl auf die Erndt. . . Im ob-
gemeldten Jar hat der Franzoß das gantze breißgau, wirdtemberger Landt,
Schwabenland mit einer großen Erschröcklichen Haupt Summa geldts
Brandschatzung angedroht auf des Heiligen Apostels Tag Simoni und Judi

443


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0443