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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 469
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markgräfl. badische Verwaltung, sodaß dessen Identität außer Zweifel
steht20. Die aus einer St. Blasianischen Glashütte stammenden Glasmacherbrüder
Peter und Johann Schmid schlössen 1698 den Pachtvertrag über
die Mitteiberger Glashütte. Während offenbar Johann Schmid als Hüttmeister
und Vogt das heranwachsende Gemeinwesen dort steuerte, kümmerte
sich Peter Schmid frühzeitig um einen weiteren Hüttenstandort. Offensichtlich
führte er sowohl Gespräche mit der Äbtissin von Frauenalb, wie
auch mit der markgräfl. durlach'schen Verwaltung. Möglicherweise erfolgte
im Jahre 1702 der Einkauf des Glasmeisters Michael Sigwarth aus der
Rotwasserglashütte (Altglashütten) in die Glashütte Mittelberg unter Übernahme
eines Achtel Anteils von Peter Schmid bereits unter dem Blickpunkt
der Erweiterung und Umstrukturierung dieser Hütte. Peter Schmid
blieb nachweislich Miteigentümer der Mitteiberger Hütte bis zu seinem
Tod um 1715; bei der ersten Vertragsverlängerung 1718 war dessen Anteil
im Besitz seines Sohnes Melchior Schmid21. Sehr wahrscheinlich leitete
Peter Schmid als Teilhaber und Hüttmeister den Aufbau der Albtaler Glashütte
selber, mangels Dokumenten muß dies aber eine Vermutung bleiben.

Belegbar ist dagegen, daß der Glasmeister Joseph Sigwarth um das Jahr
1715 Hüttmeister der Albtaler Glashütte wurde, vermutlich als Nachfolger
von Peter Schmid. Im Jahre 1722 wurde er mit dem Ableben des Mittel-
berger Hüttengründers Johann Schmid, als einer von dessen Schwiegersöhnen
, zusätzlich Miteigentümer der dortigen Glashütte und erhielt einen
Hüttenanteil (von insgesamt zehn) als Erbe.

Joseph Sigwarth heiratete um 1710 auf dem Mittelberg Eva Schmid, Tochter
des Hüttengründers Johann Schmid. In den Jahren 1712 bis 1715 sind
im Völkersbacher Kirchenregister die Taufen dreier Kinder verzeichnet.
Ein viertes Kind mit den bezeichnenden Vornamen Maria Gertrud Regina
Adelheid wurde am 2. April 1717 in der Klosterkirche Frauenalb getauft
und ist sowohl in den Kirchenbüchern von Völkersbach wie auch von
Frauenalb verzeichnet. Patin war keine geringere als die Frauenalber Äbtissin
Maria Gertrud von Ichtrazheim, wie übrigens auch bei einem weiteren
am 10. Dezember 1718 getauften Sohn des Ehepaares. Da die Äbtissin
dieses Patenamt nachweislich nur bei wichtigen Persönlichkeiten ihrer Verwaltung
oder ihrer näheren Umgebung übernahm, kann hieraus gefolgert
werden, daß Joseph Sigwarth vermutlich die Position des Hüttmeisters und
Vogts der Frauenalber Glashütte innehatte.

Das Ehepaar Joseph Sigwarth und Eva Schmid stiftete beim Gertrudenhof
in der Nähe der Glashütte einen Bildstock, der heute verschollen ist. Die
Inschrift, leider ohne Jahreszahl, ist überliefert. JOSEPH SIGWART
GLASMAISTER UND EVA SCHM(ID)22.

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