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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 505
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17 Jahre liegt es zurück, daß die württembergischen Schiltacher badische
Untertanen wurden. Das Bemühen, eine Gleichstellung mit den früheren
Landsleuten einige Kilometer talaufwärts zu erreichen, ist nicht von der
Hand zu weisen. Doch diese Bemühungen kommen ins Stocken.

Zwischen den einzelnen Staaten in Deutschland laufen in diesen Jahren intensive
wirtschafts-politische Bemühungen, um die Gründung von gemeinsamen
Zollvereinen zu erreichen. Handel, Verkehrswesen und Zollbestimmungen
sollen übergreifend vereinheitlicht werden. Das Großherzogtum
Baden hält sich mit einem Beitritt zu einem Zollverein mit seinen benachbarten
deutschen Staaten zurück, weil die Vorteile des Handelsverkehrs mit
Frankreich und der Schweiz überwiegen. Hier sind beträchtliche Zolleinnahmen
möglich.

1828 beginnen einzelne deutsche Staaten regionale Zollvereine zu bilden -
so entsteht auch der ,Süddeutsche Zollverein' als Zusammenschluß der
beiden Königreiche Bayern und Württemberg. Die badisch-württembergische
Grenze im Oberen Kinzigtal wird somit zu einer hohen Hürde in den
Bemühungen der betroffenen Gemeinden, eine verbesserte Verkehrsanbindung
zu erreichen. Zwei Wirtschaftsgebiete mit unterschiedlichen Bedingungen
bestimmen und behindern die unmittelbare Nachbarschaft.15

Zum 1. Januar 1834 wird der deutsche Zollverein von nord- und süddeutschen
Staaten gebildet. Württemberg war von Anfang an mit dabei (der
bisherige ,Süddeutsche Zollverein' mit Bayern wurde aufgelöst), Baden
trat 1836 dem deutschen Zollverein bei. Eine neue Chance, die immer
noch fehlende Postverbindung durch das Obere Kinzigtal zu realisieren, tat
sich auf. Anschaulich dokumentiert dies ein Schreiben des Alpirsbacher
Gemeinderats vom 7. Dezember 1835 an die ,Königliche Generaldirektion
der württembergischen Posten'.16 Hier einige Auszüge:

Alpirsbach den 7. Dez. 1835:

Der Gemeinderath bittet um gnädige Einleitung zur Herstellung einer unmittelbaren
PostVerbindung zwischen Alpirsbach und der badischen Post
Hausach. Der Verkehr zwischen Alpirsbach und sämtlichen Ortschaften
des Kinzigthaies bis Kehl ist von jeher schon wegen der Flößerei bedeutend
gewesen. Dessen ungeachtet bestand das Kinzigthal entlang keine
unmittelbare Postverbindung, sondern man war auf die Route über Oberndorf
, Schramberg und Hornberg nach Hausach beschränkt und daher,
wenn Nachrichten und Effecten auf einem kürzeren Wege schneller nach
Hausach oder von dort hierher gelangen sollten, auf Expresso und Gelegenheiten
verwiesen, auch hat sich das handeltreibende Publicum durch
regelmäßige Fußboten sogut als möglich zu helfen gesucht. Das Bedürfniß

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