Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 527
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0527
27 Felix M.B. besucht Italien auf seiner großen, zwei Jahre dauernden Europareise
1830/1831, Fanny mit Familie und Personal 1839/40.

28 Ein dritter Sohn, das zweite Kind war 1838 mit 13 Monaten verstorben, ein viertes
Kind wird auf dieser Reise, 1845, in Florenz geboren und deshalb auf den Vornamen
Florentina (Flora) getauft werden.

29 Kehl hatte damals noch keinen Eisenbahnanschluß, die Eisenbahnlinie Appenweier-
Kehl wurde erst im folgenden Jahr 1844 eröffnet. Rebecka muß also in der (eigenen)
Reisekutsche nach Kehl gekommen sein.

30 Hensel, S.: Familie Mendelssohn, a.a.O., Bd. 2, S. 253 f.

31 Kehl-Stadt und Kehl-Dorf, bis zum Zusammenschluß 1910 zwei selbständige politische
Gemeinden, hatten in diesem Jahr 1843 bei 2611 Einwohnern (518 Familien) 414
Häuser, darunter etwa 25 Wirtshäuser; die vermögende Rebecka wird in einem der
komfortableren Häuser abgestiegen sein, die an der gepflasterten Hauptstraße gelegen
waren (Stüwe, H.: Kehl und die Badische Revolution 1848/49. In: Die Ortenau. Veröffentlichungen
des Historischen Vereins für Mittelbaden. Offenburg, gleichnamiger Verlag
, 78. Jahresband 1998, S. 387 f., dazu mündliche Mitteilung).

32 Prätensiös: Altertümlich für Prätentiös = anspruchsvoll, selbstgefällig.

33 Glocken: Der 15. Juli 1843 war ein Samstag, Rebecka schrieb diesen Brief gegen
Abend, so haben wohl die Kehler Glocken den Sonntag eingeläutet. Dies erklärt auch,
warum viele Bauern schon ihre charakteristische Hanauer Tracht (weiße Jacken und
Pelzmützen) angelegt haben.

34 Kannegießer: Der seit dem 18. Jahrhundert bezeugte, heute wenig gebrauchte Ausdruck
für einen politischen Schwätzer bezieht sich auf das Lustspiel des Dänen
Holberg „Der politische Kannegießer" von 1722, in dem ein ohne Sachverstand politisierender
Zinngießer die Hauptfigur ist. Davon abgeleitet kannegießern = politisierend
schwatzen. Aus: Duden - das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen
Sprache (Der Duden, Bd. 7), Mannheim-Wien-Zürich, Dudenverlag, 2. Aufl., 1989,
S. 324.

35 Offenbar wundert sich der Diener, daß das Münster, das mit nur einem Turm an seiner
Westfassade unfertig und also eigentlich noch in Bau befindlich ist, nicht ebenso einen
Baukran trägt wie z.B. der unfertige, seit Jahrhunderten in Bau befindliche Kölner
Dom, der mit seinem Baukran, einem damaligen Wahrzeichen Kölns, ihm besser bekannt
zu sein scheint als das Straßburger Münster.

36 Erwins Haustreppe: Gemeint ist der Treppenturm mit Wendeltreppe am Ostflügel des
heutigen Frauenwerk-Hauses. Beides, Haus und Treppe, sollen der damaligen Legende
nach von Meister Erwin = Erwin von Steinbach (Beiname im 17. Jahrhundert hinzugefügt
) erbaut worden sein, der Dombaumeister in Straßburg war, urkundlich 1284 (?),
1293 und 1316 erwähnt, 1318 in Straßburg verstorben; seine Grabinschrift befindet
sich außen am Pfeiler der Johanniskapelle des Münsters. Die beiden Flügel des Frauenwerkes
sind erst später erbaut worden: 1347 der Ostflügel, renoviert um 1580 und mit
Treppenturm versehen vom Münsterwerkmeister Hans Thoman Uhlberger (gest. 1608),
1579 der Westflügel vom gleichen Meister.

Historisch gesichert ist Meister Erwins Verdienst, für die große Fensterrose am Westwerk
in doppeltem Rahmen eine glanzvolle architektonische Lösung gefunden zu haben
. Besonders seit der Erwähnung bei Goethe (Von deutscher Baukunst 1772) spielt
Erwin von Steinbach eine wichtige Rolle in der Geschichte der Wiederentdeekung der
mittelalterlichen, gotischen Baukunst.

37 Hensel, S.: Familie Mendelssohn, a.a.O., Bd. 2, S. 208 f.

38 Karrete: Altertümliche Bezeichnung für schlechten Wagen, hier für Pferdekutsche.

527


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0527