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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 553
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rechts rothe, links grüne, insgesamt mit Silber überlegte Decken herabhängen
. Die Helmkrone trägt einen offenen, rechts von Silber über Roth u.
links von Silber über Grün quergeteilten Adlerflug, welchem ein natürlicher
Eichenzweig mit vier zwischen drei Blättern gleichmässig verteilten
Eicheln eingestellt ist12.

Die folgende, äußerst reizvolle Interpretation dieses Wappens aus der Feder
von Johann Baptist von Weiß ist zugleich eine prägnante Zusammenfassung
seines Lebens und seines Charakters: Das Buch darin soll bedeuten
, daß mein ganzes Eeben der Wissenschaft geweiht war; die kleine
Eiche oben, soll anzeigen, daß mancher Sturm über mich hergebraust ist,
daß ich mich aber nie vor dem Wind der Tagesmeinung gebeugt habe, wie
eine Weide, denn daß ich in meinen politischen, wissenschaftlichen und religiösen
Ansichten fest und immer mir getreu blieb. Die vier Sterne sollen
meine vier Söhne mahnen, daß sie durch Verdienste glänzen sollen, und die
drei Lilien meine drei Töchter, daß Tugend und Anmuth die schönsten Zierten
des Weibes sind. Die östreichischen Farben wollte meine Frau, eine geborene
Wienerin, auf dem Wappen; ich wünschte dazu das steirische Grün,
weil die Steiermark meine zweite Heimath geworden ist13.

Euenheim in der „Weltgeschichte"

1891, in seinem 72. Lebensjahr, trat Johann Baptist von Weiß in den Ruhestand
, was damals für Universitätsprofessoren üblich war und den Vorschriften
entsprach. Dies bedeutete allerdings nicht, daß er sich von nun an
Ruhe gönnen würde, denn seine 22bändige Weltgeschichte war zu diesem
Zeitpunkt keineswegs vollendet. Der 22. Band erschien erst 1897 und erlebte
, noch bevor das arbeitsreiche Leben des Geschichtsschreibers 1899
zu Ende ging, die zweite und dritte Auflage14.

Den Auftrag für eine Weltgeschichte hatte Weiß 1854, ein Jahr nach Aufnahme
der Lehrtätigkeit an der Universität in Graz, von dem Wiener Verleger
Braumüller erhalten. Ursprünglich waren drei Bände geplant15. 1859
lag der erste Band vor, dem dann aber noch 21 weitere Bände folgen sollten
. Mit der ältesten Geschichte hatte sein Werk begonnen, mit dem Wiener
Kongreß und der napoleonischen Ära endete es.

Die Fertigstellung eines Bandes nach dem anderen füllte seine Arbeitszeit
voll und ganz aus. Aber es kamen immer wieder Neuauflagen der vorausgegangenen
Bände mit zeitintensiven Bearbeitungen hinzu. Hierzu äußerte
er sich im Vorwort zum 21. Band: . . . weil bei dem raschen Absätze des
Werkes, sobald ein neuer Band erschien, immer wieder frühere Bände neu

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