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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 572
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ster beim Straßburger Hinkenden Boten, Eisenbahn und Dampfschiff auf späteren Lahrer
Hinkenden Boten. - Eine andere Bedeutungsvariante zeigte der in Sehaffhausen erscheinende
„Hinckendc Mercurius": hier ist es trotz des Namens der keineswegs stelzfüßige
, sondern wie üblich mit Flügelschuhen und Flügelhelm versehene Götterbote
Mercurius, der einen versiegelten Brief überbringt, und sein Botenstab sieht keineswegs
wie ein Spieß aus. Überhaupt scheinen die Abbildungen auf den Kalendcrtitel-
blättern eher als Interpretationen eines beliebten Namens denn als dessen etymologische
Erklärung interessant zu sein.

2 Fast nie: einzige mir bekanntgewordene Ausnahme ist der „Strassburger Hinkende Bote
" von 1831, auf dessen innerem Titelblatt nur das Straßburger Münster zu sehen ist.
Aber auch hier prangt auf dem Umschlag der Stelzfuß.

3 Beim Appenzeller Hinkenden Boten von 1773 springt neben ihm jedoch hurtig ein Hase
! Die Langsamkeit des Hinkenden wird oft auch als Stärke interpretiert: im Gegensatz
zur brandneuen, aber unbestätigten Einzelnachricht durch den nicht ortsbekannten
Postreiter hat er auf seiner langsamen Reise immer wieder Kontakt mit Menschen,
kennt daher vielleicht auch die Vorgeschichte oder eine Gegendarstellung und gilt auch
durch die persönliche Bekanntschaft mit seinem Publikum als glaubwürdiger (so z.B.
Zotter: Kalender, 1983, S. 41).

4 Schöne Abbildungsbeispiele bei Graf: Historischer Kalender, 1896 (Berner Hinkender
Bote), ebenso beim „Appenzeller Hinkenden Boten" in den Jahrgängen um 1770. Wird
hier der Hinkende Bote noch als Universal-Bote hingestellt, der sowohl Waren als auch
wichtige Post ausliefert, so gibt es doch auch die Darstellung des Hinkenden Boten als
Kalcnderkolporteurs.

5 Schenda: Hinkende Botschaften, 1996, S. 163 (unter Verweis auf Rohner und Dresler);
Inga Wiedemann: Der Hinkende Bote, 1984, S. 35, Nr. 10, kommt für „Der wahre und
ächte Hinkende Bote" (Frankfurt a.M.) nach dessen Jahrgangszählung 238.1875/
245.1882 gar auf den ersten Jahrgang 1.1638.

6 Rohner: Kalendergeschichte und Kalender, 1978, S. 39: „Post-Reuter, der ich bin ge-
nandt, dem Hinckenden Bothen wol bekand . . ." (o.O. 1587). - Noch am Ende des
18. Jhs. trug eine dreimal wöchentlich erscheinende Zeitung diesen Titel: „Der Oberrheinische
Hinkende Both" (Kehl 1784-1789).

7 Lefftz: Der Colmarer HB, 1936, S. 123 (Schenda: Hinkende Botschaften, 1996, S. 164
unter Berufung auf Waltz ist danach zu berichtigen). Nach Lefftz ging der Verlag Bert-
sche mit seinem „Hinkenden Boten" 1724 an Johann Jakob Decker jr„ den Sohn des
nach Colmar ausgewanderten J.J. Decker über; der „Hinkende Bote" erschien dort bis
1804 und dann in verschiedenen Nachfolgeverlagen; der Mechclsche HB ging 1845
ein.

8 Lefftz: Der Colmarer HB, 1936.

9 Lefftz: Der Colmarer HB, 1936, S. 126.

10 Eine Liste von 17 Hinkenden Boten, gegr. 1676 bis 1862, bei Rohner: Kalendergeschichte
und Kalender, 1978, S. 40. - Zum „Appenzeller HB" vgl. Thürer: Appenzeller
Kalender, 1972, die Umbenennung S. 129.

11 Und hier wiederum besonders der bei J. J. Decker (vormals J. Bertsche) erschienene.

12 Kalendergutachten bei Voit: Landkalcnder, 1994, S. 152 f. (mit Nennung weiterer beliebter
„Hinkender Boten").

13 So die verlagsoffizielle Zählung, nachzulesen z.B. in 1794-1969. 175 Jahre Moritz
Schauenburg KG, Lahr o. J. (1969), insbes. S. 22; eines der ersten Druckprodukte war
G. F. Stäudlins Zeitschrift „Klio" (vgl. Walter Ernst Schäfer: Golthold Friedrich Stäud-
lins „Klio", in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 144, 1996, S. 315-337).

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