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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 603
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Kreisanstalt zu übernehmen.5 Es wurde überlegt, wo man eine solche Anstalt
unterbringen könne. Zuerst war das ehemalige Kapuzinerkloster in
Haslach i.K. im Gespräch, doch nach einer Besichtigung, bei der auch der
Bezirksarzt Dr. Stöhr dabei war, wurde das Gebäude für nicht geeignet befunden
.6

Am 27. November 1873 beschloß die IX. Kreisversammlung die Errichtung
einer Kreisverpflegungsanstalt. Man hatte sich inzwischen für das von
Seldeneck'sche Anwesen in Fußbach zur Unterbringung der Anstalt entschieden
. Zum Ankauf wurden 12 500 Gulden bewilligt und zusätzlich
noch 10 320 Gulden, um die nöthigen Einrichtungen anzuschaffen.1

Das Anwesen bestand aus einem Wohnhaus, Ökonomiegebäuden und
61 Ar Garten- und Ackerland.8 Das Hauptgebäude war 1835 als Brauerei
erbaut worden, mit großem Gewölbekeller. Die Brauerei bestand jedoch
nur wenige Jahre. Das Anwesen wurde verkauft und gelangte 1866 von einem
Mannheimer Kaufmann namens Phillipp Pfefferle in den Besitz des
Bezirksförsters Freiherr Friedrich von Seideneck, der es seinem Sohn Rudolf
überließ. Von ihm kaufte es schließlich der Kreis Offenburg und baute
es nach Plänen des Offenburger Architekten Armbruster im Frühjahr 1874
um.9

Am 15. Juli 1874 wurde dann die ,Kreispflegeanstalt' des Kreises Offenburg
in Bermersbach-Fußbach mit 15 Pfleglingen eröffnet.10 Dies war die
dritte Kreispflegeanstalt im Großherzogtum Baden.

Anfangs war eine Kommission des Kreisausschusses für die Verwaltung
der Anstalt zuständig. Dieser gehörten der Ökonom Emanuel Basler, der
Gengenbacher Altbürgermeister Abel und der Anstaltsarzt Dr. Bernhard
Tritschler aus Gengenbach an. 1877 kamen noch der Apotheker Ries und
Major a.D. Seib aus Offenburg hinzu. Am 4. Dezember 1878 beschloß die
Kreisversammlung, die Kommission durch einen Sonderausschuß zu ersetzen
, der vom Vorstand des Kreisausschusses, dem Anstaltsarzt, drei gewählten
Mitgliedern der Kreisversammlung und einem Respizienten gebildet
wurde. Dieser Respizient übernahm die Leitung der Anstalt. Der erste,
der diesen Posten versah, war Emanuel Basler, der ihn bis 1905 inne hatte.
Basler und Anstaltsarzt Tritschler waren maßgeblich am Ausbau der Anstalt
beteiligt und prägten sie die ersten dreißig Jahre."

Die Zahl der Pfleglinge wuchs ständig. Im November 1874 waren es schon
28, zu Beginn des Jahres 1875 48 und 1876 war die Zahl bereits auf 59 gestiegen
. Im Frühjahr 1876 begann man daher mit der Erweiterung des
Hauptgebäudes. Es wurde durch einen Neubau in südlicher Richtung ver-

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