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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 604
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größert. Dieser konnte im November desselben Jahres bezogen werden.12
Zuerst wurden nur Gebrechliche und körperlich Kranke aufgenomemn,
später auch geistig Kranke und Behinderte.

1878 war ein Pfleglingsstand von 158 erreicht. Es mußte mehr Platz zur
Unterbringung geschaffen werden. In einem Ökonomiegebäude wurden
mehrere Zimmer für weibliche Pfleglinge ausgebaut.13 Weitere Ergän-
zungs- und Neubauten erfolgten in den Jahren 1886 und 1887. So wurden
ein einstöckiges Siechenhaus, ein Bethaus, ein neues Ökonomiegebäude
mit Stallungen, ein Arbeits- und Lagerschuppen errichtet. Bereits 1882 war
eine Badeanstalt erbaut worden.14

Die Kreispflegeanstalt betrieb eine eigene Landwirtschaft, wodurch ein
Großteil des Eigenbedarfs gedeckt werden konnte. Ein Teil der Pfleglinge
half auf den Feldern, die teils im Besitz der Anstalt, teils gepachtet waren,
oder im Stall, andere waren im hauswirtschaftlichen Bereich der Anstalt
tätig, so zum Beispiel in der Küche, beim Waschen, Nähen, Putzen oder
manche waren sogar als Hilfswärter zur Entlastung des Personals tätig. Einige
gingen auch ihren erlernten Handwerksberufen nach, zum Beispiel
Schuhmacher, Schneider, Korbmacher, Strohflechter, Matratzenmacher.
Diese Beschäftigungen wurden auch als Arbeitstherapie angesehen.15 1888
erschien das Buch „Die Verpflegungsanstalt des Kreises Offenburg nach
ihren äußeren und inneren Verhältnissen" von Bernhard Tritschler. Darin
beschreibt er die Kreispflegeanstalt und deren Entwicklung bis 1888 ausführlich
. Er geht auch auf den Zweck der Anstalt, die Unterbringung, die
Krankheiten und die Versorgung der Pfleglinge ein.

Von nun an stieg die Zahl der Pfleglinge nicht mehr so rasch an. Im letzten
Jahrzehnt vor der Jahrhundertwende wurde die 200-Personen-Marke übersprungen
. 1896 erfolgte ein Antrag auf Aufbau eines dritten Stockwerkes
auf den Frauenbau, was 1898 verwirklicht wurde.16

Am 31. Dezember 1898 befanden sich 217 Personen in der Kreispflegeanstalt
Fußbach.

Von der Jahrhundertwende bis nach dem Ersten Weltkrieg

Das 20. Jahrhundert brachte als erstes Verbesserungen für die Kreispflegeanstalt
im hygienischen Bereich. 1901 wurde auf der Dorfseite der Straße
gegenüber der Anstalt ein ,Desinfectionsapparat' aufgestellt. Außerdem
wurde in den Jahren vor 1910 in der Anstalt mit regelmäßigen Untersuchungen
der Wasserqualität begonnen, wobei insbesondere die Wasserleitungen
kontrolliert wurden.17

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