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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 613
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Kriegsende 1945

Trotz der Transporte, der Entlassungen und einer äußerst geringen Zahl an
Neuaufnahmen stieg die Pfleglingszahl und erreichte 1944 die auch bis
heute nie wieder erreichte Zahl von über 550 Patienten. Die Gründe für
diese Steigerung waren Evakuierungen und Verlegungen im großen Stile
aus Nachbaranstalten, zum Beispiel aus Freiburg, nach Fußbach.

Anstalten, die bombengeschädigt waren, verlegten einen Teil ihrer Patienten
. Die Kreispflegeanstalt Weinheim wurde völlig geräumt und als Ausweichkrankenhaus
für Mannheim genutzt.67 Auch bei Auflösungen von
Anstalten erfolgten, neben Transporten nach Grafeneck, Verlegungen in
andere Anstalten. So kamen immer wieder neue Pfleglinge nach Fußbach.

Am 19. April 1945 besetzten französische Truppen das völlig überfüllte
Haus. Viele Unterlagen und Akten aus der Zeit des Dritten Reiches waren
bis dahin aus Angst bereits vernichtet worden.68

Nachkriegsjahre

In den ersten beiden Nachkriegsjahren war die Ernährungssituation kritisch,
trotz eigener Landwirtschaft. Da sehr viele über Achtzigjährige in der Kreispflegeanstalt
lebten, war die Sterberate hoch. Es begann auch die Rückführung
der Evakuierten in ihre Heimatanstalten, und so waren im März
1947 unter 200 Pfleglinge in Fußbach untergebracht. Es gab nur sehr wenige
Neuaufnahmen, da Plätze für Flüchtlinge freigehalten werden mußten.

Im Dezember 1945 wurde der Bermersbacher Bürgermeister Michael Huber
Respizient, allerdings wurden die Geschäfte nun von der Verwaltung
des Landratsamtes in Offenburg im Einvernehmen mit der Schwester Oberin
geführt.69

Ab 1948 wurden in der französischen Zone vermehrt Flüchtlinge aus den
Ostgebieten aufgenommen. Die größte Zahl kam aus Übergangslagern in
Norddeutschland oder Dänemark. Auch in der Kreispflegeanstalt Fußbach
trafen viele Flüchtlinge ein, meist waren dies behinderte und auch ältere
und gebrechliche Menschen, so daß die Zahl der Pfleglinge schnell wieder
anstieg. Die größten Zuwächse waren in den Monaten Oktober, November
und Dezember 1948 zu verzeichnen.70 Ende 1950 war die 400 fast erreicht.
Davon waren fast 180 Flüchtlinge.71

Zu Beginn der 50er Jahre trug sich die Anstalt selbst, wobei besonders die
eigene Landwirtschaft wichtig war. Schon damals war das Heim vorbildlich
modern ausgestattet im Vergleich zu anderen Anstalten. Den größten
Teil des Personals stellten weiterhin die Schwestern mit 19 Personen.

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