http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1999/0619
Die Westansicht der Heilstätte (1905)
Eine solche Arbeit geschieht nicht im luftleeren Raum. Effektive Suchtkrankenhilfe
gibt es nur im Verbund. Nur im Zusammenwirken der zuständigen
Institutionen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommt ein
Ergebnis zustande, das sich sehen lassen kann. Die geschichtlichen Dokumente
, die wir hier zusammenstellen, zeigen deutlich, wie sehr eine solche
Einrichtung davon abhängig ist, daß sie von Leistungsträgern, von ambulanten
Einrichtungen, von staatlichen Institutionen und insbesondere vom
eigenen Trägerverband nachhaltig unterstützt wird.
1. HAUS RENCHTAL: Die Zeit des Aufbaus: 1905-1914
Der Bezirksverein Karlsruhe des „Vereins gegen den Mißbrauch geistiger
Getränke" gründete 1905 das Haus Renchtal als erste Heilstätte im Großherzogtum
Baden. Zum Geländekauf stellte die Stadt Renchen 2600 Mark
bereit.
1904 wurde mit den Bauarbeiten begonnen, am 1. Mai 1905 wurde die
Heilstätte feierlich dem Betrieb übergeben und am 2. Mai trafen die ersten
Patienten ein. Damals sprach man jedoch nicht von Patienten, sondern von
„Pfleglingen". Das Haus hatte 35 Behandlungsplätze.
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