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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
79. Jahresband.1999
Seite: 641
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Zum Kerbholzgebrauch

Ernst Schneider

In der Überlieferung der Quellen zur Geschichte des Klosters Schwarzach
kommen in Lager- und Zinsbüchern mehrfach Hinweise zum Gebrauch
von Kerbhölzern vor allem bei der Erneuerung von Zinsleistungen vor.
Ausführlich ist eine solche Rechtshandlung, bezogen auf die Gemeinde
Balzhofen (jetzt: Stadtteil von Bühl), im Urbar von 1455 (Generallandesarchiv
66/Nr. 7852, S. 189 f.) beschrieben.

Wortlaut:

Item anno 1431 . . . sind ernuwert worden die zinß zu Balßhoffen von bette
wegen der erber lute wegen do selbs und jederman angeschriben wie vile
Juche acker hat in yedem Zinß und haut ouch der selben zinß kerbholzer
zwüfeltige ein kerwe holtz gegen dem andern und hat der Heimburge des
selben dorffs wer denn Heimburge ist die halben kerwehölzer von jederman
wie manig Juche (Juchart) er hat und die erber lute dogegen jederli-
cher sin kerweholtz und wenn man zinsen wil das ist uff den Zystag nach
sunt katrinen tag nehst alle Jare, so sol ein Heimburge des vorg.(enannten)
dorffs der denn zu den ziten Heimburge ist sitzen zu myns Herren von
Swartzachs schaffener oder schryber und sol do by im haben alle kerwehölzer
von jederman zu ey(nem) teile die er hinder im hat ligende und
sol dann zu jedelichem vordem sin gegen kerweholtz und mynem Herren
von Swartzach oder den sinen die zinß antwurten und erfüllen deßselben
tags und were es ouch daz einre wers der wer do zinßhafftig guter het und
uff' den vorg.(enannten) tag nit kerne oder sine zinß dez selben tags gebe
der bessert 2ß dn es wer denn mit eins Apts oder sins hotten willen ouch
me. Wer es das einer sine guter verkoufft versetzt oder einer umb den andern
guter koufft oder von Erbs wegen ane vielent wie sich dazfügete umb
lutzel oder vil so sol er mit sinem kerweholtz gon zu einem Heimburge und
sine kerweholtz haben gegen des Heimburgen kerweholtz. und ab eym kerweholtz
snyden und an das ander snyden wem es denn von oder zu vellet
wie sich das machet.

Ergänzend folgen einige Belege zur Verwendung von Kerbhölzern aus dem
Schwarzacher Urbar von 1563 (GLA 66/Nr. 7869), und zwar ebenfalls auf
Balzhofen (fol. 78 f.) und Zell (Gemarkung Unzhurst), fol. 32 r) bezogen.
Über Zell heißt es:

Zell. Die Gemeind alda. Item 17'/2 untz pfening geben sie järlichen dem
Closter von iren Almenden wind Hofstetten sampt drey viertel habern.

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