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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 36
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Berichte der Mitgliedsgruppen

gen, verknüpft mit den Namen Julius Roschach und Stadtpfarrer Udo Hildenbrand
, den Turm zu sanieren. Heute sind zwar 200 000 DM verbaut, es
fehlen aber noch 150 000 DM. Dank des Beharrungsvermögens der Bürgerlichen
Fördergemeinschaft und der Pfarrgemeinde St. Marien, die den
Historischen Verein und viele andere in das Projekt einbanden, konnte der
Turm im August 99 zum großen Sommerfest im Pfarrgarten geöffnet werden
. Weitere Besucherscharen kamen am „Tag des offenen Denkmals" und
anläßlich der Jahresversammlung des Hist. Vereins am 17. Oktober. Neben
dem Turm war es auch die restaurierte nördliche Stadtmauer, die das Interesse
anzog. Über hundert Jahre altes, astdickes Efeu hatte die Mauer
durchdrungen und große Teile abgesprengt. Wie durch ein Korsett wurden
die äußeren Steinschichten durch den Bewuchs noch zusammengehalten.
Jetzt präsentiert sich auch die Stadtmauer wehrhaft und wuchtig, aber auch
ein wenig nackt und bloß.

Anläßlich des 600. Todestages von Lambert von Brunn traf sich die
Gengenbacher Gruppe zu einem kleinen Kolloquium, auf dem kirchenhistorisch
versierte Mitglieder über Leben und Wirken dieses herausragenden
Kirchenmannes des ausgehenden Mittelalters referierten. Geboren
zwischen 1325 und 1328 in Niederbronn im Elsaß, wirkte er von
1356-1374 in Gengenbach als der wohl bedeutendste Abt des Klosters, bevor
er für kurze Zeit Bischof in Speyer und Straßburg wurde. Seine große
Karriere begann 1374, als er vom Kaiser zum Bischof von Bamberg ernannt
wurde; dieses Amt übte er 25 Jahre aus und starb 1399 „inmitten eines
irrsinnigen Vermögens" (so ein Zeitzeuge) auf seinem Residenzschloß
in Forchheim. Lambert von Brunn gilt als Kirchenerneuerer, vor allem aber
als bedeutender Politiker, geschickter Diplomat, erfahrener Verwaltungsund
Finanzmann; er war ein enger Vertrauter und Berater Kaiser Karls IV
am Prager Hof, für kurze Zeit (1384) sogar Reichskanzler unter König
Wenzel. Er blieb Gengenbach verbunden, da der Bischof von Bamberg seit
1007 Lehnsherr des Klosters war.

Über 500 Jahre Gengenbacher Fasend schrieb Hertha Schlegel einen historischen
Beitrag.

Der mit 300 Arten bestückte Kräuter-, Rosen- und Irisgarten auf dem
Klostergelände war am „Tag der offenen Gartentür" wieder Ziel vieler Blumenfreunde
, die auch Gelegenheit hatten, mit Eugen Lang über historische
Klostergärten und alte Rosensorten zu fachsimpeln.

Der Orkan am 2. Weihnachtstag hat den Löwenbergschen Park schwer
getroffen; hundertjährige Bäume stürzten um. Wie durch ein Wunder blieben
die Pavillons und Rokokofiguren verschont. Auch einige Solitäre im
Stadtbild haben der Naturgewalt nicht standhalten können, darunter die
herrliche Nordmannstanne vor dem Barockportal des Spitals in der Leut-
kirchstraße.

Hans-Jochen Schuck


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