Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 62
(PDF, 123 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0062
62

Berichte der Fachgruppen

Schmiede- und Schmelzschlacke entdeckt, so daß man dort die Existenz
eines Schmelzplatzes annehmen kann.

Ein weiterer interessanter Hinweis von Hermann Zink bezieht sich auf
einen Tagebau bei der Burg Neuwindeck.

Betrachtet man den Verlauf dieses Verhaues, läßt sich genau erkennen,
daß er als Halsgraben genutzt wurde. Das setzt voraus, daß der Verhau
schon vor der Erbauung der Burg vorhanden war. Auch weist die Tatsache,
daß große Quarzbrocken im unteren Teil des Turmes eingemauert sind, auf
diese Theorie hin, denn solche Brocken Quarz, der ja ein Erzträger ist, zeigen
sich oft als Überreste bergmännischen Tagebaus. Man nahm das herumliegende
, gebrochene Gestein als Fundament oder Mauerwerk und hatte
durch den Tagebauverhau schon den fast fertigen Halsgraben.

Man könnte natürlich einwenden, daß der Burggraben kein Verhau ist,
sondern beim Bau der Burg aufgeworfen wurde und dabei gleichzeitig als
Materiallieferant gebraucht wurde. Auch diese Theorie hätte etwas für
sich, wenn nicht dieser Verhau sich bis zum Fuße des Burgberges fortsetzen
würde, wo er burgenbaulich und militärisch keinen Sinn hätte. Vom
Bergmännischen her gesehen, zeigt sich dort eindeutig der Beginn des Tagebaus
ab.

Somit spricht viel für die erste Theorie.

Bühlertal

Im Bühlertal zeigen sich Tagebauspuren. So zieht sich im Obertal ein riesiger
Verhau auf mehreren 100 Metern hin. Auch andere Bergbauspuren sind
deutlich sichtbar.

Was die Urkundenlage über das Berggewerbe im Bühlertal zu sagen hat,
ist nicht sehr viel. Die Urkundenbearbeitung der Fachgruppe ist noch nicht
weit fortgeschritten. Auch hier wären noch Mitarbeiter zu gebrauchen.

Über die Eisenverhüttung in Bühlertal hat R. Metz4 geschrieben. Es ist
möglich, daß die Schmelzöfen in Bühlertal die Nachfolge derer im Affental
sind.5

Auch existiert ein interessantes Urkundenkonvolut, in dem ein Streit mit
dem Freiherrn von Plittersdorf in Offenburg mit Markgraf Carl Friedrich
von Baden behandelt wird, der auf den Besitzungen des Barons von Plittersdorf
in Durbach, im Gewann Hespengrund, neue Eisengruben eröffnen
ließ, deren Erz im Bühlertal verhüttet wurde.

Diese Stollen sind noch heute vorhanden und werden von dem jetzigen
Grundstückseigentümer als Brunnenstuben genutzt.6

Diese Urkunden geben auch Hinweise auf alte Baue am Plauelrain, St.
Anton und weitere Gruben in Durbach, wie auch aus der Bühler Gegend.7


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2000/0062