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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 63
(PDF, 123 MB)
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Berichte der Fachgruppen 63

Ottenköfen-Seebach

Zwischen Ottenhofen und Seebach liegt entlang der Acher eine ca. 200 m
lange und bis zu 50 m breite Verebnung, welche Kohlstatt genannt wird.
Man nahm bisher an, dort seien früher Kohlen gebrannt worden. Holzkohlefunde
, die bei landwirtschaftlichen Arbeiten in großer Anzahl zu Tage
treten, scheinen diese These zu untermauern.
Aber der Schein trügt wohl.

Sicher besteht die Möglichkeit, daß dort dann und wann gekohlt wurde,
aber einen Dauerbetrieb darf man wohl verneinen. Die Holzkohle wurde
im Wald hergestellt und als relativ leichtes Produkt zum Bestimmungsort
gebracht.

Was war aber dann auf dieser Ebene, und woher die vielen Holzkohlereste
? In den umgebenden Bergen finden sich in überwältigender Zahl
Spuren bergmännischer Tätigkeit. Es war früher üblich, die gewonnenen
Erze in der Nähe der Bergwerksanlagen zu verarbeiten, um Transportkosten
zu sparen. Damals wie heute galt auch das Gebot der Wirtschaftlichkeit
.

Was lag also näher, als diese Ebene, die durch ihre Lage geradezu als
Verhüttungsplatz ideal war, eben zu diesem Zwecke zu nutzen.

Inmitten des Bergbaugebiets, direkt an der Acher gelegen, waren dort
alle Möglichkeiten der für die Verarbeitungsanlage dringend benötigten
Wasserkraft9 gegeben.

Oberkirch-Lautenbach

Die Berichte über die Erzschmelzen von Oberkirch und Lautenbach werden
nachgereicht, sobald die Schlackenanalyse vorliegt.

Oppenau

Sehr aufschlußreich ist eine Urkunde10, die von Bischof Wilhelm II. zu
Straßburg am 1. Juni 1529 ausgestellt wurde. Über diese Schrift ist schon
einiges publiziert worden."

Entgegen der Vermutung von Dr. Pillin12 bezieht sich diese Urkunde
allein auf den Abbau von Silber, von Eisen ist keine Rede.

Da dies Bergwerk auch schon mit Namen bedacht war („am Bechtadis
Bach genannt zu den Sanct Michels fründgruben. Dess gleichen neben der
steyge zu Mappenaue bey dem weg zu dem Antogaß zu den heyligen drey
Konig genant gelegen, erscheinen lassen hatt") läßt dies den Schluß zu,
daß es sich um alte wiederaufgewältigte Bergwerke handelte.

Man muß sich dort sehr große und begründete Hoffnungen auf reichhaltige
Silberfunde gemacht haben.


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