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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 80
(PDF, 123 MB)
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Berichte der Fachgruppen

daß neben der römischen Heerstraße auf der rechten Kinzigseite die Römer
auch auf der linken Seite anwesend waren.39

Unbestimmte Zeit

Mahlberg. Am westlichen Ausgang von Mahlberg wurde in etwa 0,40 m
Tiefe ein ~ 250 m breiter und ein mit faustgroßen Basaltsteinen belegter
Weg angegraben. Durch einen Grabungsschnitt im Abstand von etwa
250 m war zu erkennen, daß der befestigte Weg aus nord-nordwestlicher in
süd-südöstlicher Richtung verlief. Er führte im Norden zu einem etwa 60 x
80 m großen Rechteck unbekannter Herkunft und Zeit. Das unbekannte
Objekt konnte durch eine Luftaufnahme ermittelt werden. Neben Sandsteinresten
wurden dort auch Scherben der Lahr-Dinglinger römischen Irdenware
gefunden.40 Dagegen konnte nur etwa 10 m von diesem „Geisterweg
" entfernt ein Brückenlager freigelegt werden, das auf einem eichenen
Balkengerüst errichtet war. Die einstig dazugehörige Brücke führte über
die ehemalige Unditz und hatte den direkten Weg zur Wüstung Trisloch
und zum Rhein mit dem Mahlberg verbunden (Abb. 27).4'

Beim Pflügen eines Ackers im Gewann Speckenfeld nördlich von Mahlberg
, wurde eine Tonkugel gefunden. Sie ist auf der Oberseite etwas angeschlagen
, hat einen Durchmesser ~ 10 cm, sowie eine durchgehende Bohrung
von ~ 1 cm. Sie ist hart gebrannt, mit feinem Quarzsand gemagert.
Sie ist auf einer Seite braun gebrannt, auf der anderen Seite dagegen
schwarz geschmaucht. Auf ihrer Unterseite am Ausgang der Bohrung sind
kleine Schleifkerben zu erkennen. Die Kugel hat noch ein Gewicht von
~ 1 kg (Abb. 28).42

Bei dem Gegenstand handelt es sich um das Webgewicht von einem Lit-
zenstabwebstuhl. Solche Webstühle gehen bis in die prähistorische Zeit
zurück, und sind bis ins hohe Mittelalter belegbar. Sie waren meist um die
zwei Meter breit, wozu bis zu 30 solcher Gewichte benötigt wurden.

Josef Naudascher


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