Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 172
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Louis Schlaefli

Notizen erhellt, „welche einem Pfarrherrn in Verwaltung seiner Pfarrgeschäft
nit entbehrlich scheinen". Auch die „geschriebene Fragmenta von
predigten " verweisen auf einen pflichtbewußten Pfarrer.

Darüber hinaus erscheint er uns als ein gelehrter Mann, der sich durch
weitere Bücherkäufe über die aktuelle theologische Diskussion informierte
. Das Inventar nennt des öfteren auch das Erscheinungsjahr der Bücher,
so daß man eine Statistik der Erwerbungen anstellen kann. Traub scheint
regelmäßig bis kurz vor seinem Tod neue Bücher erworben zu haben, was
angesichts der damaligen hohen Bücherpreise doch bemerkenswert ist.

An Druckorten wurden genannt: Köln (34), Antwerpen (26), Lyon (11),
Basel, Paris (je 8), Ingolstadt (7), Dillingen (5), Mainz (5), Venedig (3),
Strasburg (2), Frankfurt, Leuwen, Freiburg, Tübingen (je 1).

Eine Klassifizierung der Bibliothek ergibt:

Klassiker, Schulbücher, profane Literatur (40 Titel), Bibel und Bibelkommentare
(28), Homiletik und Predigtsammlungen (25), Theologie (20),
Liturgie und Erbauungsliteratur (20), Apologetik, Kontroversliteratur (15),
Pastoraltheologie und Katechese (10), Kirchengeschichte (6), Patristik (3),
Jura (2).

Man kann daraus mit guten Gründen schließen, daß die Bibliothek zum
Zweck des Pastorats angeschafft wurde. Unterhaltungsliteratur ist kaum
darin zu finden und für Kirchenrecht scheint Traub sich wenig begeistert
zu haben. Eine typische Pfarrbibliothek jener Zeit!

Bibliothek des Magistri Jonas Münchberger, gewesener Pfarrherr zu
Euenheim, 1582

Dieses Inventar2 wurde am 2. Oktober 1582 aufgestellt. An Büchern „in
folio" enthielt es 176 Werke, auch hier befanden sich wieder wichtige und
berühmte Titel im Bestand, etwa „Das Buoch Granat Apffel Dr. Johannis
Geilers von Keysersberg".

Auch Münchberger hatte studiert, wie zwar bereits aus seinem Titel Magister
hervorgeht, was aber auch der Bestand seiner Bibliothek deutlich
macht. Neben etlichen Scholastika finden wir auch Werke der griechischen
und lateinischen Literatur, wenn auch nicht in großer Menge. Auch hier
wird ein schriftlicher Nachlaß genannt, dessen Inhalt und Bedeutung wir
aber nicht mehr einschätzen können.

Die 176 Werke verteilen sich wie folgt:

Bibel und Bibelkommentare (28), Allgemeine Theologie (24), Homilek-
tik (22), Apologetik und Kontroversliteratur (16), Scolastica (17), Philosophie
(14), Erbauungsliteratur (11), Liturgie (10), Geschichte (9), Patrologie
(6), Medizin (4), Magie (3), Pastoraltheologie (3), Katechese, Jura, Kos-
mographie, Geographie (jeweils 2), Musik (1).


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