Freiburger historische Bestände - digital

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Louis Schlaefli

ler seiner Verlassenschaft, wie dies selbig durch den Ehrwürdigen Hochgelehrten
Herrn Jeremias Rappen, Khirchherren zue Offenburg und mein
Jacob Bertschi Stattschreibers zue Offenburg verzeichnet worden ".

Es ist schon merkwürdig, daß in der Bibliotheksliste (123 Titel) des
französischen Klerikers nur ein einziger französischer Titel zu finden ist,
dagegen viele deutsche. Wahrscheinlich hat er also an einer deutschen Universität
studiert.

Daß die Bibel, die Kirchenväter und die Homiletik gut vertreten sind,
wundert nicht, denn es war schließlich die Bibliothek eines Klerikers.
Doch nicht jedermann war damals der griechischen Sprache mächtig, und
dieser Bücherfreund besaß etliche große Werke der griechischen Literatur.

Erasmus von Rotterdam kommt mit mehreren Nennungen in der Liste
vor. Aber auch ein „Artzneybuch" und ein „Kreuterbuch" besaß der Kleriker
, der sich nicht nur für Kirchensachen interessierte, wovon auch „ein
angefangen Mössin Astrolabium mit etlichen Strauben " Zeugnis gibt.

Zusammenfassung des Bestandes:

Scolastica (28), Bibel und Kommentare (18), Homiletik (18), Theologie
(13), Patrologie (7), Philosophie (7), Pastoraltheologie (5), Erbauungsliteratur
(7), Liturgie (5), Kontrovers und Apologetik (4), Geschichte und Medizin
(je 3), Musik (2), Jura (1).

Laut Inventar müssen sich auch einige ältere Ausgaben, vielleicht Wiegendrucke
, in der Bibliothek befunden haben, wenigstens war die Bibel
des Nicolai von Lyra dabei.

Anmerkungen

1 Archives Departcmentales du Bus-Rhin. Strasbourg, G 1448. Vollständige Liste beim
Verfasser

2 G 1443

3 G 1447

4 vgl. Ruch, Martin: Eine herrliche Büchersammlung ist es einst gewesen. In: Die Ottenau.
1991, 501-507

5 G 1443