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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 180
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Walter Ernst Schäfer

Reichstalern als Restitutionszahlungen für die geleistete Militärhilfe von
den lutherischen Ständen. Und schon zeichneten sich im Reich neue Konflikte
ab, die womöglich militärisch entschieden werden sollten.

In Nürnberg tagte ab Mai 1649 unter Beteiligung kaiserlicher und
schwedischer Delegationen der ,Friedensexekutionsausschuß\ dem aufgetragen
war, die noch strittigen Fragen zu regeln. Dort, in Nürnberg, kam es
im Vorgriff auf friedliche Vereinbarungen dann auch schon 1649 zu größeren
Friedensfesten.12 Am 26. Juni 1650 war der Nürnberger Konvent beendet
. Jetzt erst feierte man in den größeren Städten des Reiches, besonders
in den Freien Reichsstädten, mit Friedensfesten und Dankpredigten.

// Das Straßburger Publikum in Peterstal

Die Vorliebe der Straßburger für die Renchtalbäder Griesbach und Peterstal
war seit der Entdeckung deren Sauerquellen im letzten Drittel des 16.
Jahrhunderts zu bemerken. Dafür war sowohl die geographische Nähe -
das „untere Bad" Peterstal ist nicht viel mehr als fünfzig Kilometer von
Straßburg entfernt - als auch der politische Status des Renchtals maßgebend
. Es gehörte seit dem frühen Mittelalter zum rechtsrheinischen Besitz
der Bischöfe von Straßburg. Als nach den Wirren des sogenannten Bischofskriegs
1592 bis 1604 das Renchtal als Pfandlehen an das württembergische
Herzogshaus fiel, waren die Verhältnisse in den Bädern für die
Straßburger noch günstiger. Man war nun auf dem Boden der gleichen
Konfession, der lutherischen. Die Badeordnungen verboten es allerdings in
der Folge, daß Gäste über konfessionspolitische Fragen diskutierten.13 Solche
Einschränkungen waren in den Kriegszeiten ab 1618 sicher geboten.
Denn auch während des Krieges, dafür gibt es mancherlei Indizien, waren
die Bäder besucht, sicher nicht in gleichmäßiger Frequenz, aber doch immer
wieder in Jahren, in denen die Kriegsheere weitab standen. So war
Professor Dannhauer im Jahr 1640 zur Kur in Peterstal.14 Einzelne Straßburger
Patrizierinnen bedingten sich im Ehevertrag das Kuren in den
Renchtalbädern aus.

Die jeweiligen Landesherren achteten sorgsam auf den Zustand und
Ausbau der Bäder, auf die Badeordnungen und eine friedliche Atmosphäre.
So beauftragte Bischof Johann von Manderscheid 1579 schon den Leibarzt
des Bischofs von Speyer, Jakob Tabernaemontanus (Theodor), der in
Straßburg sein Studium absolviert hatte, mit einer Untersuchung der Heilquellen
.13 Dessen Bericht ging in die Schrift ,New Wasserschatz, d. i. von
den heylsamen Metallischen Mineralbädern und Wassern; sonderlich aber
von den newerfundenen Sauerbrunnen zu Langenschwalbach, und zu Petersthal
und Griesbach', Frankfurt 1581, ein. Er kam zu dem Befund, daß
die Peterstaler Wasser zur Heilung von Schwindsucht. Verstopfung und
Podagra (Gicht) besonders geeignet seien. Podagra, das war die oft be-


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