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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 275
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550 Jahre St. Erhardus in Stollhofen

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duskirche zugestimmt. Auch hier wurde ausdrücklich nochmals die Absicht
erklärt, die alte Kirche wieder aufbauen zu lassen. Auch der Titel der
Pfarrkirche wurde nicht auf die Erharduskirche übertragen. Das Kloster erhielt
seit alter Zeit für die Baupflicht für den Chor an der Pfarrkirche den
sog. Chorkorn und sollte nun auch die Umsetzung des Chores bezahlen.

Als Fußnote findet man allerdings die Notiz: „Ist zu keinem kommen,
sondern die Stollhofer haben auf ihre Kosten den Chor wiederum lassen
aufbauen".

Da plötzlich das Kloster nun die Baukosten mit dem Hinweis ablehnte,
es habe nur die Baupflicht für die Pfarrkirche und nicht für eine zweitrangige
Kirche, mußte die Gemeinde auf St. Erhard den Pfarrtitel übertragen
lassen und auf den späteren Wiederaufbau der Cyriakskirche verzichten.33

Weitere Kriegseinwirkungen 1733-37 und 1741-1748 verschlechterten
die Bausubstanz, so daß ein totaler Neubau immer dringender wurde. Am
8. Juli 1747 bat die Gemeinde wiederum um die Erlaubnis zur Erneuerung
der Kirche. Ob es allerdings zu dieser Erneuerung gekommen ist, wird aus
den Akten nicht deutlich.34

Neubau der St. Erharduskirche 1767-69

Kaum 20 Jahre später (1764) folgte die nächste Bitte, die Kirche zu erneuern
. Die Kanzlei erteilte auch hier wie schon zuvor wieder die Erlaubnis,
unentgeltlich Steine aus der ruinierten Stadtmauer brechen zu dürfen.

Der Streit um die Baupflicht und den Kostenanteil sollte sich aber noch
einige Jahre hinziehen.

Endlich, im Jahre 1767, konnte man mit dem Kloster Schwarzach einen
Vergleich schließen. Der Abtei, die die Baupflicht verweigerte, konnte
durch Aktenbelege nachgewiesen werden, daß sie schon über Jahrhunderte
(1554) den sog. „Chorcorn" von der Gemeinde bezogen hatte. Somit war
sie baupflichtig für den Chor und die Sakristei. Die alte Pfarrkirche St. Cy-
riak war allerdings eine sog. Chorturmkirche. Durch den Vergleich mußte
die Gemeinde nun auch die Baupflicht für den Turm übernehmen.

Die restlichen Bauleistungen für die Kirche wurden dann nochmals zwischen
der Stadt Stollhofen (2A0 und der Gemeinde Söllingen (V3) aufgeteilt
.35- 36

Der Baumeister

Baumeister der Kirche war der markgräfliche Bauinspektor Franz Ignaz
Krohmer. Er stammte aus Bohlsbach und war ab 1748 dem Hofbaumeister
Rohrer unterstellt. 1762 folgte er ihm in seinem Hofamt nach. Als Krohmer
in badische Dienste trat, kam er auch in Verbindung mit der Schule
des berühmten fränkischen Barockbaumeisters Balthasar Neumann.


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