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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 277
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550 Jahre St. Erhardus in Stollhofen

277

Die von Krohmer erstellten Kirchenbaupläne wurden noch nach seinem
Tode 1789 ausgeführt. Er erstellte u.a. auch die Baupläne des Stollhofener
Amtshauses 1782, des Gefängnisturmes, den Plan des badischen Amtshauses
in Schwarzach 1782 und einen Plan des Pfarrhauses in Vimbuch
1766.37

Kirchen entstanden nach seinen Plänen u.a. in Appenweier (1748-52),
Kappelwindeck (1764-66), Stollhofen (1767-69), Neusatz (1783), Niederbühl
(1790) und Haueneberstein (1799).

Die neue Kirche wurde mit einer Länge von 35 m, einer Schiffbreite
von 14 m und einer Turmhöhe von rund 42 m erbaut. Als besonderes
Kennzeichen setzte man auf die Turmspitze ein Doppelkreuz, ein sog.
Patriarchenkreuz, als Symbol der Mutterkirche. Die Kirche erhielt den
typischen Zwiebelturm der Barockzeit.

Die Platzverhältnisse waren für die Zeit völlig ausreichend, zumal ab
1805 auch das bisherige der Pfarrei zugehörende Dorf Söllingen selbständig
wurde.

Bedingt durch die nach 1820 verstärkt einsetzende Auswanderungswelle
vor allem nach den USA veränderte sich die Bewohnerzahl des Ortes
nur unwesentlich. Zwischen 1820 und 1834 wanderten 338 Personen aus,
so daß die Zahl von 950 Einwohnern nicht überschritten wurde.38

Vergrößerung der Kirche

Bei der Visitation des Erzbischöflichen Bauamts Karlsruhe vom 28. März
1912 wurden schwerwiegende Mängel an der Kirche festgestellt und auf
Renovierung gedrängt. Vor allem die beschränkte Sitzzahl ließ das Bauamt
die Erweiterung der Kirche in Erwägung ziehen.

Die Kirche hatte 276 Sitzplätze im Schiff und 112 auf der Empore, also
388 Plätze. Da aber nach kirchlichen Regeln auf der Empore nur die Sänger
Platz nehmen sollten, konnten nur rund 300 Plätze als vorhanden angesehen
werden.

Des weiteren wurde dann bemerkt, daß das Gebäude zwar in solider Bauweise
erstellt worden war, daß nun aber die Dächer, die Dachkanäle, der
Außenputz und das Gestühl im Innern unbedingt erneuert werden mußten.
Eine Kostenrechnung ergab für die Instandsetzung folgende Summen:
Langhaus und Turm (Gemeinde Baupflicht) 18.000,-, Chor und Sakristei
(Baufond) 7.000,-, Summe 25.000,- Reichsmark. Nach der Seelenzahl der
Pfarrei (1040) sollten rund 700 Sitzplätze vorhanden sein, bemerkte das
Bauamt weiter. So fehlten also über 400 Sitzplätze. Deshalb sei es ratsam,
die Renovierung gleich mit einer Erweiterung zu verbinden. Chor und Sakristei
wären abzutragen, das Langhaus mit einem 18 Meter langen Querschiff
zu verlängern und dann wieder der Chor und die Sakristei anzubauen. Der
Ausbruch des ersten Weltkrieges verhinderte jedoch das Bauvorhaben.39


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