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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
80. Jahresband.2000
Seite: 290
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Michael Rudioff

hätte man, da die Liegenschaften des Kautz verpfändet waren, außer dem
Garten auch noch dessen Wohnhaus auf der anderen Seite der Dorfgasse
erwerben müssen. Ferner war zu befürchten, daß die protestantische Kir-
chenschaffnei als künftiger Grundstücksnachbar mit der Begründung, ihr
Grundstück würde durch eine Kapelle des Lichtes beraubt, Einwände erheben
könnte. Und zu guter letzt bot der Kautz'sche Garten keine Möglichkeit
, eine dort erbaute Kapelle bei Bedarf zu vergrößern. Von daher kam
man von diesem Vorhaben ab und überlegte sich andere Lösungen.

So wurde der Ankauf eines Gebäudes ins Spiel gebracht, das einem
Fräulein Gebhart gehörte. Dieses Gebäude hatte auch schon die Forstdirektion
erwerben wollen, wegen der Höhe des geforderten Kaufpreises jedoch
davon Abstand genommen. Beim Ankauf dieser Liegenschaft hätte man
auch schon Wohnräume für einen eventuellen Pfarrkuraten gehabt, den
man sich in Rheinbischofsheim wegen des Schulunterrichtes wünschte. Eine
andere Möglichkeit wäre der Ankauf eines Grundstücks mit Wohnhaus
in Neufreistett gewesen, das die Gebrüder Huth bis dahin an den Bezirksförster
Fackelmann vermietet hatten. Für Neufreistett als Standort einer
Katholischen Kapelle sprach, daß dort und in Freistett mehr Katholiken
wohnten, als in Rheinbischofsheim, und daß erst kurz zuvor eine Einwohnerin
Neufreistetts während einer Badekur in Baden32 zum katholischen
Glauben konvertiert war und der Übertritt zweier Ehefrauen katholischer
Männer des Ortes zu erwarten war. Dann wäre aber, so meinte man, aufgrund
der Entfernung von Hönau auf jeden Fall ein eigener Geistlicher für
die Diaspora notwendig geworden, durch den der Gottesdienst hätte excur-
rendo versehen werden können.

All diese und weitere Überlegungen führten jedoch noch zu keinem
greifbaren Ergebnis. Dies änderte sich erst, als sich ein paar engagierte Katholiken
zusammen taten, um die Sache ganz gezielt zu fördern. Am
27.5.1858 trafen sich deshalb der Physikus Dr. Fritz, der Hauptmann Klehe
und der Amtsrevisor Link, alle von Rheinbischofsheim, sowie Bezirksförster
Fackelmann und Hauptzollamtskontrolleur Hory, beide von Neufreistett
, um gemeinsam mit Pfarrer Weiser ein Komitee zur Förderung der
Bauangelegenheit zu gründen.33 Im Verlauf der Versammlung, die in der
Wohnung des Physikus Dr. Fritz stattfand, wurde Pfarrer Weiser zum Vorsitzenden
und Geschäftsführer gewählt. Das Komitee einigte sich, dem Ordinariat
ein Stück Feld, das zwischen Neufreistett und Rheinbischofsheim
lag, als geeigneten Platz für einen Kapellenbau vorzuschlagen. Das betreffende
Grundstück grenzte mit seiner Länge an die Hauptstraße und mit einer
Seite an das letzte Wohnhaus von Rheinbischofsheim. Die Größe dieses
Bauplatzes bot - so das Komitee - mit einer Fläche von 1 Morgen,
3 Viertel, 60 Ruthen und 27 Fuß im Quadrat34 nicht nur Raum für eine
künftige Vergrößerung der Kapelle, sondern gegebenenfalls auch für ein
Pfarrhaus und die Erbauung einer Schule. Beim ausgesuchten Objekt han-


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